Am Wochenende wurde in Presseartikeln über den Konversionsausschuss des Stadtrats Fürstenfeldbruck am vergangenen Donnerstag berichtet sowie über positive Signale, was die Bereitschaft der Stadt Fürstenfeldbruck zur Aufnahme einer wieder engeren Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen beim Thema Entwicklung des Fliegerhorstes angeht. Die Stadt Olching ist sehr erfreut, was diese Signale angeht, insbesondere Überlegungen betreffend, noch einmal über die Zusammenarbeitsform eines Zweckverbands nachzudenken.
Im Rahmen eines langen Schreibens an Oberbürgermeister Erich Raff hatte Bürgermeister Magg bereits vergangene Woche versucht, noch einmal die Perspektive Olchings auf das Projekt darzulegen. Mit dem Schreiben reagierte er zudem auf ein Schreiben, das Oberbürgermeister Raff zu diesem Thema an die Anrainerkommunen verschickt hatte.
Laut Bürgermeister Magg solle sich das Verkehrsgutachten, das die drei Anrainerkommunen Emmering, Maisach und Olching in Auftrag geben wollen, nicht mit der Planung der Stadt Fürstenfelbruck befassen, sondern mit der Frage, welche Kapazitäten bestehende Verkehrsträger derzeit noch haben. „Wir halten es für wichtig zu wissen, was unsere Region noch an Verkehr verträgt“, so Bürgermeister Magg in dem Schreiben.
Es sei im Interesse der Bürgerinnen aller beteiligten Kommunen, auch der BürgerInnen in Fürstenfeldbruck, herauszufinden, was denn möglich sei im Bestand und was getan werden müsse, dass am Ende das verträglich abgewickelt werden könne, was alle Kommunen gemeinsam als die beste und zukunftsfähigste Entwicklung für das Gelände und damit die Region erachteten.
Die Stadt Olching wolle nicht irgendwie beteiligt, sondern verbindlich in die Überlegungen eingebunden sein. Dabei sei nie infrage gestellt worden, dass Fürstenfelbruck als Kommune, auf deren Gemarkung das Kerngebiet des Fliegerhorstareals liegt, selbstverständlich ein Vetorecht haben solle und nicht von den Nachbarn überstimmt werden könne. Dazu muss das Vorhaben aber von Anfang an gemeinsam entwickelt werden.
Die über eine längere Zeit avisierte Form der Zusammenarbeit im Rahmen eines Zweckverbands habe genau dieses Ziel gehabt, so Bürgermeister Magg.
„Hintergrund der Idee war auch, dass jedwede Entwicklung bei einem fairen Ausgleich von Nutzen und Lasten bessere Chancen auf Realisierung hätte. Wenn wir alle gewisse
‚Aktien‘ im Fliegerhorst halten würden, wären sicherlich auch gewiss Nachteile für unsere Bürgerinnen und Bürger leichter zu vertreten. Als Zaungast dürfte es dagegen schwieriger werden“, so Bürgermeister Magg.
Im Stadtentwicklungsausschuss des Olchinger Stadtrates am 21.01.2021 hatte Bürgermeister Magg das Bild der „Klamottenkiste eines Stadtviertel-Planers“ bemüht, wie auch von der Presse berichtet. Dieses Zitat habe sich nicht so sehr auf die Planung Fürstenfelbrucks im Konkreten, sondern vielmehr auf das bezogen, was Berater und Planer derzeit immer postulierten, weil es gerade einfach modern sei: Dass nachhaltige Stadtquartiere der kurzen Wege mit einer engen Verzahnung von Wohnen und Arbeiten als Allheilmittel verkauft würden, ohne dass ein besonderes Gebiet mit seiner besonderen geografischen Lage, seiner Geschichte und seines Werts für die Region gezielt analysiert werde und Planungsideen auch in größerem Maßstab entworfen würden.
Aus Sicht der Stadt Olching wäre es nämlich spannend und zukunftsweisend, hier auch übergeordneten Entwicklungsüberlegungen eine Chance zu geben: Forschung und Entwicklung, Unternehmensansiedlung in Campusform, regionale Naherholung, interkommunale Sport- und Freizeiteinrichtungen und vieles mehr.
Die Stadt Olching sieht die Entwicklung des Fliegerhosts als historische Chance für die Region, die auch auf kommende Generationen ausstrahlen wird. Vonseiten der Stadt Olching bestand stets der Wunsch nach einer möglichst engen Zusammenarbeit.
Die Stadt Olching nimmt das Gesprächsangebot gern an, ist bereit, ihren Teil zu dem Projekt beizutragen und freut sich auf eine weiterhin partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Fürstenfeldbruck, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
„Wir sind dazu bereit, innerhalb einer möglichst verbindlichen Zusammenarbeitsform auf Augenhöhe“, so Bürgermeister Magg in seinem Schreiben.