Abstand halten, bitte – auch im Straßenverkehr
Vergangenen Herbst trafen sich Bürgermeister Magg und Wirtschaftsförderin Sonja Weyland zu einem Gespräch mit Mitgliedern von „Olching for Future“. Einer der Vorschläge der Gruppe, die sich unter anderem mit dem Thema Mobilität und Fahrradinfrastruktur befasst, war es, in Olching Schilder aufzustellen, die auf eine neue Regelung der StVO hinweisen.
Seit April 2020 gilt: Kraftfahrer, die einen Radfahrer überholen, müssen innerorts mindestens einen Abstand von 1,5 m, außerorts mindestens einen Abstand von 2 Metern einhalten. Ist kein ausreichender Abstand aufgrund der Verkehrssituation einzuhalten, muss das Überholen unterbleiben und es ist hinter dem Radfahrer zu bleiben. Da diese Regel in der Vergangenheit von vielen Autofahrern nicht eingehalten wurde, ist die Straßenverkehrsordnung (gültig ab 28.04.2020) ergänzt worden. Wird ein Kind auf dem Rad transportiert, ist ein Mindestabstand von 2 m einzuhalten.
Welcher Fahrradfahrer kennt diese Situation nicht: Man radelt eine Straße entlang und spürt plötzlich von hinten eine Luftbewegung. Im nächsten Augenblick ist das überholende Kraftfahrzeug an einem vorbei und die 1,5 Meter Seitenabstand hat der Fahrzeuglenker dabei wahrscheinlich nicht eingehalten.
Grundsätzlich gilt: Ein Überholer verstößt schon dann gegen die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung, wenn er den Eingeholten erschreckt und damit zu einer Fehlreaktion veranlasst. Fühlt sich der Radfahrer bedroht oder wird er unsicher, ist der Abstand zu gering!
Da anzunehmen ist, dass eher wenige VerkehrsteilnehmerInnen diese neue Regelung kennen, ist die Stadt Olching gern der Anregung von Olching for Future nachgekommen und hat jetzt im Stadtgebiet zunächst fünf Schilder aufgestellt, die auf den Sicherheitsabstand hinweisen:
– Hauptstraße, Höhe Weight Watchers in Richtung Stadtmitte
– Hauptstraße, Bereich Jech (Nähe Pfarrstraße)
– ebenfalls Hauptstraße, Bereich Sportecke ortseinwärts
– Feursstraße Höhe Gymnasium ortseinwärts
– Neu-Estinger-Straße, zwischen Nöscherstraße und Kanal
„Danke an Olching for Future für diese gute Anregung. Wir wollen mit den neuen Schildern auf diese wichtige Regelung hinweisen und damit einen Beitrag dazu leisten, dass das Miteinander im Straßenverkehr noch besser und vor allem sicherer wird“, erklärt Bürgermeister Andreas Magg.
Auf Zuruf Gewehr bei Fuß stehen. Das ist keine gute politische Arbeit. Die Straßenverkehrsordnung regelt es, so wie anderes auch, die Schilder sind rausgeschmissenes Geld. Die Straßen in Olching und Esting sind derart marode, aber da wird nichts getan!
Schildbürger-Meister Magg
Es stellt sich schon die Frage, ob Olchings Zukunft mit zusätzlichen Blechschildern wirklich bahnbrechend gestaltet werden kann. Aber was tut man als Schildbürger-Meister nicht alles, um dem selbst definierten Anspruch als Everybody’s Darling gerecht zu werden. Was ist der nächste Schritt? Weitere Schilder zum Beispiel mit den neuesten Veganer-Rezepten der Olching for Future-Bewegung vor Lebensmittelgeschäften aufstellen?
Dabei wurde leichtfertig eine große Chance verspielt. Warum nicht gleich alle 200 Meter großflächige LED-Laufschriftbänder quer über die Hauptstraße installieren? Gesponsert von den Stadtwerken, umweltfreundlich mit Solarstrom betrieben. Dann müsste man bei künftigen Änderungen der StVO nicht jedes Mal kostspielig die Blechschilder austauschen. Gleichzeitig könnten auch andere Gruppierungen in Olching ihre zukunftsweisenden Ideen und Botschaften auf einfache Art und Weise kommunizieren. Auch ein dankbarer Nutzer der so gewonnenen Werbefläche wäre sicher das Stadtmarketing . Und vor allem der Bürgermeister könnte täglich als „Breaking News“ seine Großtaten direkt der beeindruckten Dorfgemeinschaft vermitteln.
Vielleicht wäre das Geld für den zusätzlichen Schilderwald doch besser in das Ausbessern der maroden Straßen in Olching investiert? Das hätte auch für Radler eine vielversprechende Zukunftsperspektive. So muss man als Radler auch künftig vorsichtshalber die doppelte Menge an Eiern auf dem Wochenmarkt kaufen, da die Hälfte der Eier während der Heimfahrt mit dem Fahrrad aufgrund der vielen Schlaglöcher auf Olching’s Straßen zu Rührei mutiert.
P.S. Ich bin ein autofahrender Radler 😉
Ist das der Rogalski, dem ich bisher einen hohen Respekt für seine differenzierten Betrachtungen und Bewertungen zu zollen bereit war?
Oder ist das nur zufällige Namensgleichheit?
Sicher ist die Frage berechtigt, ob Schilder die Fahrpraxis der Leut´ beinflussen? Aus meiner Erfahrung nicht unbedingt, nicht immer, aber so manche geschwindigkeitsanzeige z.B. führt dazu, dass die Ortseinwärtsrader abbremsen oder die Vorbeiraser am Kindergarten aufmerksam werden. Wem ist das nicht schon mal selbst passiert?
Und darauf aufmerksam zu machen, dass 1,50 Mtr. Abstand zu Radler*innen Pflicht sind, ist nicht von vornherein so abwegig, dass man gleich Schaum vor den Mund bekommen muss, oder?!!
Olchings teilweise beklagenswerter Straßenzustand hat auch nur tw. mit der Stadt zu tun, das sollte man als Kommunalkommentator schon wissen. So sind z.B. die besonders schlechten Ein- und Ausfallstraßen in Olching zu allermeist im Aufgabenbereich des Freistaates und der schert sich z.B. in der Münchner Straße, der Roggensteiner Straße der Fürstenfeldbrucker Straße einen feuchten Kehricht um den Zustand, obwohl die Stadt immer wieder Verbesserungsbedarf anmahnt.
Da wären doch mal unsere „Allesverbesserer“ im Stadtrat von der bayerischen Staatspartei mit den ach so trefflichen direkten Verbindungen in die Staatskanzlei aufgerufen, der Stadt zu helfen, wo der Sozen-Bürgermeister nicht mehr weiterkommt. Wo bleiben die??? Die machen dann wohl doch lieber noch 30 Jahre Wahlkampf mit der Forderung nach der Südwestumgehung, und die Staatsverwaltung baut die trotz wiederkehrender Aussagen nicht, damit die weiter so agieren können?
Verrückte Welt oder nur heiße Luft ???