An den
Ersten Bürgermeister der Stadt Olching o.V.i.A.
Antrag: Mehr kindergerechte Wohnungen am Großen Berg!
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
namens der CSU-Fraktion Olching beantragen wir, der Stadtrat möge beschließen:
Die Planung für den Neubau von städtischen Wohnungen am Großen Berg ist (vor der Projektgenehmigung) dahingehend zu verbessern, dass mindestens ein Drittel aller Wohn-Einheiten 4-Zimmer-Wohnungen und mindestens ein Viertel 3-Zimmer-Wohnungen werden.
Begründung:
1. „Wohnungen für Familien zu erschwinglichen Mieten“ war das Ziel des Stadtrats beim Neubauprojekt „Großer Berg“. Der am 29. November vorgestellte Entwurf ist architektonisch ansprechend. Dank staatlicher Zuschüsse werden wohl auch die Mieten im Rahmen bleiben.
2. Aber das Ziel „Wohnungen für Familien“ droht auf der Strecke zu bleiben. Der Vorschlag der Stadtverwaltung sieht 35 Wohn-Einheiten vor. Aber davon sind 77 % (= 27) nur 1-Zimmer-(2) oder 2-Zimmer-Apartments (25). Lediglich sechs Wohnungen sollen 3 Zimmer und nur zwei Wohnungen 4 Zimmer bekommen. Dafür sind für eine 3-Zimmer-Wohnung sogar 2 Bäder vorgesehen. (Ein Luxus, der nicht mit öffentlichen Mitteln gefördert werden muss!)
Die angestrebte Flexibilität der Grundrisse, um die Wohnungsgrößen anzupassen, ist nach Aussagen des Architekturbüros einer geänderten Bauweise zum Opfer gefallen.
3. Auch kinderlose Paare sind Familien. Aber Familien mit Kindern, unsere Zukunft, haben größere Schwierigkeiten, angemessenen Wohnraum zu bezahlbaren Mieten zu finden. Sie brauchen besondere Förderung. Daher beantragen wir die Umplanung des Projekts: Weniger Klein-Apartments, mehr kindergerechte Familien-Wohnungen! Größere Wohnungen am großen Berg!
4. Später und gesondert wird zu prüfen sein, ob und ggf. wie künftig Mieter, die wegen ihrer Kinder eine größere Wohnung bekommen hatten, nach dem Auszug der Kinder zum Umzug in eine kleinere Wohnung veranlasst werden können.
Dr. Tomas Bauer
Stadtrat, Fraktionsvorsitzender
Maria Hartl
Stadträtin, Zweite Bürgermeisterin
Mitteilungsservice
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Ein durchaus diskussionswürdiger Vorschlag wäre das, wenn er nicht am Ende eines langen Auswahl- und Planungsprozesses käme, der mit einer intensive Abstimmung des Wohnungsprogramms mit der Förderstelle (Regierung von Obb) verbunden war. Das finge alles wieder von vorne an, würde den Baubeginn um viele Monate verzögern. Und das wohl nicht nur bei der Stadt, sondern auch im WohnGut-Projekt.
Das kann ja gewollt sein, aber ist es auch akzeptabel?
Immerhin waren CSU-Kollegen in allen Projektphasen mit dabei. Haben die Antragsteller mal mit denen gesprochen? Wollen die das auch?
Wenn es uns in der Stadt Olching gelingt, mehr Mietwohnungen im für Normalbürger erschwinglichen Bereich zu schaffen, dann können wir – und dagegen spricht dann nichts – eine aktive Wohnungstauschvermittlung zwischen den Mietern organisieren, damit z.B. Familien mit (neuen) Kindern in größere Einheiten und Mieter, deren Kinder schon flügge sind, die Einheiten tauschen oder wie auch immer.
Heute findet sowas so gut wie nicht (mehr) statt, da am freien Markt z.B. ein Umzug aus einem wegen der Kinder gemieteten größeren Objekt in eine kleinere Wohnung im Alter nicht mehr erschwinglich ist. Da ist die neue Miete dann oft weit teurer als die eines langfristigen Altmietvertrages. Dafür kenne ich etliche Beispiele.
Wenn wir, wie von der SPD beantragt, jedes Jahr ca. 15 neue erschwingliche Mietwohnungen schaffen, dann bekommen wir jedes Jahr mehr Spielraum für solche Flexibilitäten.
Was nie Prais warden darf, dass ist eine Vertreibung von Altmietern aus ihren Wohnungen und ihrer angestammten sozialen Umgebung, weil sie zu wenige wären für den Mietraum, oder zu viel verdienten für die Zielgruppe.
Da helfen nur Anreize, aber keine Zwangsmaßnahmen-Phantasien.