Traurige Tatsachen — unsere um den 27.3. verstorbene Nachbarin wurde vor drei Tagen tot in Ihrer Wohnung im 2. OG eines 3-Familienhauses aufgefunden. Seither verwest ihr Leichnam weiter in der Wohnung und die Polizei zeigt kein großes Interesse sich zu kümmern. Ja behandelt uns als ob wir lästig wären.
Montagvormittag informierte mein Nachbar im EG die Polizei Olching das wir unsere Nachbarin vermissen, die zurückgezogen im 2.OG wohnte. Anschließend wurde die Wohnung durch die Polizei geöffnet, mittels zweier Ärzte der Tod der Frau festgestellt und wieder verschlossen.
Auf massives Drängen der Vermieterin und uns Nachbarn erhielten wir nur die Antwort der sichtlich genervten Polizistin das man die Verwandtschaft in Ingolstadt verständigt hätte, und es nicht deren Aufgabe sei, sich um die seit 14 Tagen Tod in der Wohnung liegende, Frau Hofer zu kümmern.
Nachdem die Vermieterin, und mein Nachbar erfolglos in der Dienststelle anriefen ging ich selbst dort hin. Für die Vorsprache wurde mir noch nicht einmal die Türe geöffnet! Ich musste in die Gegensprechanlage sprechen, durfte nicht ins Revier gehen.
Daraufhin kamen Polizisten am Nachmittag vorbei, gingen in die Küche meiner Nachbarin im EG und sagten, wieder sichtlich genervt: „Man riecht doch nix, und es sei nicht ihre Aufgabe.“
Ein wiederholter Anruf in der Inspektion meinerseits, vor einer Stunde, brachte einen „verwunderten“ Beamten ans Telefon, „… ach — ich dachte das sei schon erledigt. Ja, ich kann ja nochmal bei den Verwandten anrufen. Was jetzt ist.“
Zu meiner Situation:
Ich lebe, alleinerziehend, mit zwei Söhnen 11 und 16 Jahren im 1.OG des Hauses. Mein größerer Sohn feierte Sonntag seinen 16 Geburtstag, der ihm SO BITTE NICHT in Erinnerung bleiben sollte. Alle drei haben wir ein riesiges Unverständnis wie man eine Frau nach ihrem Tod so menschenunwürdig behandeln kann! Meine Mutter, mit 86 Jahren besucht uns immer Mittwochs. Auch sie muss es nun ertragen das ein Leichnam über uns seit 14-Tagen verwest ohne das die Polizei tätig wird. Was muss sich diese Frau denken, wie einmal mit ihr umgegangen wird wenn sie stirbt.
Wie läuft es in München, Hörensagen:
Hier hat die Polizei eine Vereinbarung mit der Firma Denk, und bahrt Leichname direkt nach dem auffinden in einer Leichenhalle auf. Ähnliches scheint es im Landkreis nicht zu geben. Hier werden die Toten am Fundort belassen bis sich jemand bemüht fühlt sich darum zu kümmern…
Ich empfinde dieses Vorgehen ABSOLUT PIETÄTLOS und denke darüber gehört gesprochen und zukünftig abgeschafft. So geht man nicht mit Menschen um, selbst nach ihrem Tod nicht.
Christian Reithmaier
Lilienstr. 5
82140 Olching
@ Stadt Olching, Herr Magg:
Welches Vorgehen plant die Stadt Olching damit sich ein solcher Fall nicht wiederholt?
Art. 14 Bestattungsgesetz
Behördliche Überwachung
(1) 1Die Gemeinden und die Landratsämter als staatliche Verwaltungsbehörden haben dafür zu sorgen, daß die Vorschriften dieses Gesetzes und die auf Grund dieses Gesetzes ergangenen Rechtsvorschriften eingehalten werden. 2Sie können die hierzu erforderlichen Anordnungen für den Einzelfall treffen.
(2) 1Soweit Anordnungen nach Absatz 1 nicht möglich oder nicht zulässig sind oder keinen Erfolg versprechen, muß die Gemeinde, in unaufschiebbaren Fällen die Polizei, für die Leichenschau, die Bestattung und die ihr vorausgehenden notwendigen Verrichtungen…für die Beseitigung von Körper- und Leichenteilen und für Umbettungen selbst oder durch vertraglich Beauftragte sorgen. 2Die Gemeinde und der Träger der Polizei können von einem Pflichtigen Ersatz der notwendigen Kosten verlangen. 3Erfüllt eine Gemeinde ihre Verpflichtung nach Satz 1 nicht oder nicht rechtzeitig, so kann an ihrer Stelle und auf ihre Kosten unmittelbar die Rechtsaufsichtsbehörde handeln.
Artikel 5 Bestattungsgesetz: Allgemeine Anforderungen
Danke Athene, dagegen wurde in jedem Fall verstossen.