„Moore. Vielfalt. Oberbayern.“ – Ausstellung im Rahmen der Bayerischen Klimawoche 2025 im Landratsamt Fürstenfeldbruck

Sicht auf Ampermoos im östlichen Landkreis FFB.

Niedermoorflächen im östlichen Ampermoos im Landkreis Fürstenfeldbruck. Foto Gebietsbetreuer Ammersee_Niederbichler

Die Bayerische Klima-Allianz, ein Zusammenschluss aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und der Bayerischen Staatsregierung, organisiert jedes Jahr die Bayerische Klimawoche, die dieses Jahr vom 10. bis 19. Oktober stattfindet. Während dieser Zeit sind Kommunen, Unternehmen und Vereine eingeladen, sich mit eigenen Initiativen zu den Themen Klima, Klimaschutz und Klimaanpassung einzubringen.
Der Landkreis Fürstenfeldbruck engagiert sich in diesem Jahr im Rahmen der Bayerischen Klimawoche mit einer Ausstellung zum Thema „Moore. Vielfalt. Oberbayern.“ Auf Rollups werden faszinierende Einblicke in die Entwicklung und Vielfalt der Moore sowie ihre Schlüsselrolle für den Klima- und Artenschutz vermittelt. Die Ausstellung ist von 10. bis zum 17. Oktober 2025 auf der Galerie des Landratsamtes zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.

Als verbindendes Element aller Aktionen im Rahmen der Bayerischen Klimawoche werden die sogenannten Klimastreifen eingesetzt. Die bayerischen Klimastreifen zeigen die Temperaturentwicklung in Bayern seit dem Jahr 1881. Wie auf einer Zeitachse zeigt der senkrechte Streifen ganz links das am weitesten zurückliegenden Jahr an, ganz rechts wird der Streifen mit den jüngsten Daten abgebildet. Blau steht dabei für eine niedrigere Durchschnittstemperatur, rot für eine höhere Durchschnittstemperatur im Vergleich zu einem festgelegten Referenzwert. Je nach Abweichung vom Referenzwert variiert der Farbton der Streifen von dunkelblau (sehr kühl) bis dunkelrot (sehr heiß). Die Klimastreifen zeigen deutlich, dass warme und heiße Jahre in jüngerer Zeit auch in Bayern erheblich zugenommen haben.

Das Jahr 2023 verzeichnet in Bayern die höchsten durchschnittlichen Jahrestemperaturen seit Beginn der fortlaufenden Aufzeichnungen im Jahr 1881. Erstmals wurde mit 10,1 Grad Jahresmitteltemperatur die 10-Grad-Marke überschritten. Damit war es 2,3 °C wärmer als im Referenzzeitraum von 1971 bis 2000. In einigen Landesteilen Bayerns traten im Jahresverlauf neben Hitze und Trockenheit auch verschiedene extreme Wetterereignisse wie heftige Unwetter mit schweren Hagelschäden sowie Hochwasser auf.

Moore zählen zu den kostbarsten und schönsten Lebensräumen Bayerns. Zwei Drittel aller bayerischen Moorflächen befinden sich in Oberbayern. Der Landkreis Fürstenfeldbruck ist ein außergewöhnlich moorreicher Landkreis. Die Moorfläche beträgt ca. 4.800 ha, das sind 11 % der Landkreisfläche. Dazu zählen die Naturschutzgebiete „Ampermoos“ und „Haspelmoor“, die Landschaftsschutzgebiete „Graßlfinger Moos und Olchinger See“, „Wildmoos“ und „Fußberger Moos“.
Moore sind wichtige Lebensräume seltener Arten, die teilweise schon seit der Eiszeit hier heimisch sind, wie beispielweise die Arktische Smaragdlibelle im Haspelmoor. Das Ampermoos ist wichtiger Lebensraum seltener bodenbrütender Vogelarten wie Großer Brachvogel und Bekassine und Winterquartier der Kornweihe. Hinzu kommt eine Vielzahl von Pflanzenarten, darunter Sonnentau, Mehlprimeln sowie seltene Orchideen.

Im Gegensatz zu herkömmlichen landwirtschaftlich genutzten Böden, die sich aus Gesteinen gebildet haben und deshalb auch Mineralböden genannt werden, bestehen reine Moorböden aus Torf, einer organischen Substanz, die aus bis zu 12.000 Jahre alter Pflanzenmasse gebildet wurde und seit dem Ende der Eiszeit gewachsen ist. So sind teils mächtige Torfschichten entstanden, wie im Haspelmoor bis 8 m. Die Besonderheit macht intakte Moore zu hervorragenden Wasserspeichern, da sie große Mengen Wasser aufnehmen, speichern und nur langsam wieder abgeben.

Neben ihrer Rolle als Wasserspeicher sind Moore auch bedeutende Kohlenstoffspeicher – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sie nass bleiben. Wird ein Moor entwässert, gelangt Sauerstoff in den Torf, was die Zersetzung durch Mikroorganismen fördert. Während dieses Prozesses, der als Torfmineralisation bezeichnet wird, wird der in der Pflanzenmasse gebundene Kohlenstoff als Kohlendioxid freigesetzt. Dieser Prozess kann zu Bodenverlusten von 1-2 cm pro Jahr führen (Moorsackung). Das freigesetzte Kohlendioxid trägt zum Klimawandel bei. Rund 6 % der in Bayern freigesetzten Kohlendioxidemissionen stammen aus entwässerten Mooren. Aus diesem Grund ist die Erhaltung der Moorböden ein zentraler Aspekt des Klimaschutzes. Der Landkreis Fürstenfeldbruck leistet seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem er die Renaturierung von Mooren unterstützt und vorantreibt.

Fragen und Anregungen zu der Ausstellung können an die Organisatoren Frau Dr. Kroban (Klimaschutzmanagerin, E-Mail: klimaschutz@lra-ffb.de) und/oder Herrn Fuchs (Moormanager, E-Mail: andreas.fuchs@lra-ffb.de) aus dem Referat „Umwelt- und Klimaschutz“ des Landratsamts gerichtet werden.

Die Wanderausstellung „Moore. Vielfalt. Oberbayern.“ entstand im Rahmen einer Kooperation der Regierung von Oberbayern mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt, den Regierungen von Oberbayern, Schwaben und Niederbayern sowie der Technischen Universität München.

viele weiteren Infos unter https://www.lra-ffb.de/aktuelles/aktuelles/moore-vielfalt-oberbayern-ausstellung-im-rahmen-der-bayerischen-klimawoche-2025-im-landratsamt-fuerstenfeldbruck

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