Am Samstag, den 04.07.2020, hat die Initiative „Olching for Future“ auf dem Nöscherplatz in Olching von 9:30 bis 10:30 Uhr eine Mahnwache für das Klima abgehalten. 20 Personen haben an dieser Aktion teilgenommen, um ein Zeichen für mehr Klimagerechtigkeit und mehr Nachhaltigkeit vor Ort zu setzen.
Die AktivistInnen sehen die Hauptstraße als eines der dringendsten Themen für Olching an. Deshalb fordern Sie hier ganz konkret eine Verkehrsberuhigung damit sich alle VerkehrsteilnehmerInnen sicher fühlen können. Michael Kircher, hat ein seiner Funktion als Stadtrat der Grünen in Olching, seine Idee vom Herbst letzten Jahres wiederholt und stellte im Mai den Antrag im Sommer die Innenstadt für zwei Samstage zur autofreien Zone zu erklären.
Der Olchinger Bürgermeister Herr Magg, möchte sich aber zuerst mit den Olchinger HändlerInnen absprechen, die aufgrund der Corona-Krise ihre Geschäfte zeitweise schließen mussten. Den ortsansässigen Gewerbetreibenden kann man ihre Sorgen aber nehmen, wenn man sich mehrere Studien zum Thema Verkehrsberuhigung und Einkaufsverhalten ansieht. So wurde z.B. in einer Studie der European Cyclists Federation festgestellt, dass RadfahrerInnen treuere und häufigere Kunden sind und mehr Umsatz pro Quadratmeter Parkfläche generieren als AutofahrerInnen.
Denise Baumann, Pressesprecherin von „Olching for Future“ sagt hierzu: „Andere Städte gehen hier mit großen Schritten voran. Brüssel hat vor ein paar Monaten für die Innenstadt Tempo 20 eingeführt und FußgängerInnen und RadfahrerInnen haben hier Vorrang. Und in Paris wurde die Bürgermeisterin Anne Hidalgo für ihre innovativen Ideen für eine menschenfreundlichere und grünere Stadt mit einem Wahlsieg belohnt. Man muss nur mal den Mut haben, etwas auszuprobieren.“ Die AktivistInnen von „Olching for Future“ werden auf jeden Fall weiterhin ihre Stimmen für eine lebenswerte und nachhaltige Stadt Olching erheben.
Olching for Future möchte nicht mit dem Zeigefinger auf eine bestimmte Gruppe zeigen, Herr Münch. Ganz im Gegenteil, wir möchten eine Lösung für alle Mobilitätsformen, egal ob Fuß, Rad oder Auto. Wir sind dafür, dass der öffentliche Raum, der uns allen zur Verfügung steht gerecht aufgeteilt wird, ganz nach dem Motto eines „shared space“. Die Idee dahinter ist, dass sich alle VerkehrsteilnehmerInnen den Raum teilen und sich dadurch unsere Lebensqualität verbessert. Eine Umsetzung einer solchen Idee ist sicher nicht leicht, aber Beispiele aus anderen Städten zeigen, dass so etwas möglich ist.
Welche Generation meinen Sie denn genau, Frau Balzer? Olching for Future ist ein Bündnis von Menschen aus ganz unterschiedlichen Altersgruppen. Bei der Mahnwache waren z.B. Kinder bis hin zu Menschen über 60 Jahre mit dabei. Deshalb verstehe ich auch nicht was Sie meinen, Herr Schindt, dass hier auf der Generation 60+ oder gar Behinderten herumgetrampelt wird. Klimaschutz ist in meinen Augen keine Frage des Alters sondern sollte uns alle etwas angehen. Sowohl junge Leute, die durch die Klimakrise ihre unmittelbare Zukunft bedroht sehen als auch Ältere, die unseren Planeten für nachfolgende Generationen erhalten möchten. Hiermit möchte ich Ihnen vorschlagen, zu unserer nächsten Aktion zu kommen und das persönliche Gespräch mit uns zu suchen. Vielleicht können wir ja voneinander lernen und uns austauschen. Ich kann Ihnen auf jeden Fall versichern, dass das Thema „Nachhaltigkeit“ und umweltbewusstes Leben auch in unserem alltäglichen Handeln einen hohen Stellenwert einnimmt.
Und ja, wir haben keine einfachen und schnell umsetzbaren Lösungen. Denn die Probleme vor denen wir stehen sind hochkomplex. Aber wir sind bereit dazu für unsere Ideale auf die Straße zu gehen und eine Diskussion anzustoßen, auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Zukunft.
Hallo Frau Baumann,
„gerecht“, das genau ist das Problem.
Shared Space diskutieren wir in Olching seit Jahren, und es gab sogar den Willen im ehemaligen Stadtrat (und hoffentlich immer noch), einen solchen Versuch im Bereich Nöscherplatz zu starten.
Es gibt auch schon lange Überlegungen für die (Um)Gestaltung der Hauptstraße vom Bahnhof bis zum Abzweig Roggensteiner Straße. Und dafür gibt es glühende Befürworter, entschlossene Gegnerschaften sowie Mittler zwischen den Welten.
Dazu kommen dann noch Neuplanungen wie die Gestaltung des Bahnhofsbereiches, die entscheidende Veränderungen bis tief in die Hauptstraße nach sich ziehen.
Und für die neue Idee eines Neustadtrates der Grünen-Fraktion, die Hauptstraße versuchsweise temporär zu sperren und als Einkaufszone zu nutzen, habe ich vom ehemaligen Vorsitzenden des Olchinger Gewerbeverbands, Herrn Ficht, schon in den 80-er Jahren heftigen Gegenwind geerntet.
Da ist die heutige Führung der Olchinger Geschäftswelt um Generationen weiter im Denken und in der Bereitschaft, Versuchen zuzustimmen, da sie mittlerweile wissen, dass der Versandhandel gegen eine Vor-Ort-Geschäftswelt steht und diese nur durch eigene Attraktivität dagegen ankommen wird. Dazu gehört eine interessante Innenstadt, sonst kommt nur bald nur noch „Amazon“ & Konsorten.
Es gehört zu allem und vor allem die Akzeptanz der Kundschaft dazu, örtlich zu kaufen statt im Versandhandel. Nach meiner Erfahrung muss erst eine rigide Verkehrswende kommen, bevor sich die Leut´ vom eigenen Fahrzeug zu trennen bereit sind.
Aus all diesen Gründen finde ich es prima, dass zwei bis drei Generationen nach meiner immer noch die Entschlossenheit besteht, was ändern zu wollen.
Sonst würden wir „alten Knochen“ resignieren müssen, denn uns ist das nicht gelungen, Entscheidendes umzusetzen.
Ganz im Gegenteil: Meine Generation ist es, die maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der Fetischismus des „freien“ Individualverkehrs und der „Ich-Bezogenheit“ den Wir-Lösungen im Wege steht.
Schaut mal, ob ihr was schafft. Dabei die Erfahrungen der Alten zu nutzen, sei freigestellt, würde aber nach meiner Meinung nicht schaden.
Meine Frau und ich haben nichts dagegen, wenn darauf aufmerksam gemacht wird, daß es bezüglich Verkehr eine Veränderung geben muss. Aber wir halten es für anmaßend, wie hier offensichtlich auf der Generation 60+ und auch den Menschen mit Behinderung herumgetrampelt wird. Es entwickelt sich ein Konflikt der Generationen, geschürt von den Grünen. Die ältere Generation hat das aufgebaut was heute die junge Generation genießen kann. Wir haben umweltbewusster gelebt als so mancher junge Mensch der heute zum demonstrieren geht. Wir respektieren das Engagement der jungen Menschen, aber mit der Einschränkung, daß Lösungen auf den Tisch gelegt werden und vor allem dann auch jede (r) danach lebt. „Ich will aber“ sagen nur kleine trotzige Kinder.
Frau Nicole, ich habe nicht behauptet das diese 20 Menschen nicht zu Olching gehören. Es ist eine Minderheit die da demonstriert! Ich habe auch nicht gesagt es soll sich nichts ändern. Aber der Eindruck ist nun mal da, demonstrieren und fordern JA selber einschneidende Massnahmen tagtäglich bei jedem Wetter hinnehmen NEIN. Warum sonst erwerben soviele junge Menschen trotzdem den Führerschein, wenn das richtig ist was Sie fordern? Warum sonst fliegen soviele junge Menschen trotzdem mit dem Flugzeug? Dank für den Kommentar von Herrn Münch. Immer nur den Finger zeigen löst keine Probleme. Sonst fällt Ihnen keine Antwort auf meinen Kommentar ein, als die das 20 demonstrierende Menschen auch zu Olching gehören. Das spricht schon Bände.
Frau Balzer, natürlich habe ich mehr dazu zu sagen als das diese 20 Menschen zu Olching gehören. Im Grunde machen doch die Kommentatoren hier nichts anderes als das, was sie den Demonstranten oder Mahnwache haltenden vorwerfen. Oder Sind Sie oder irgendjemand hier in den Diskurs mit den Leuten gegangen? Woher wissen Sie denn, ob nicht genau diese 20 IMMER mit dem Fahrrad fahren, ihreMarmelade selbst kochen, Bio Obst und Gemüse vom Amperhof kaufen oder gar selbst ein Beet bestellen? Es ist leicht sich in einem Blog aufzuregen aber nicht in ein offenes Gespräch zu gehen und sich über Sorgen und Lösungen auszutauschen. Das offene Miteineinander und Verständnis, fehlt unserer Gesellschaft. Und wenn sich jemand auf die Straße stellt, egal aus welchem grund, dann möchte er gehört werden. Ich bin völlig bei Ihnen oder wer es auch immer geschrieben hat, das es nicht in Ordnung ist die Verantwortung auf andere Generationen zu schieben. Und vielleicht ist es gerade deshalb wichtig, das sich die Genrationen miteinander austauschen und auch voneinander annehmen und lernen.
Uns hilft in Olching kein Glaubenskampf pro oder contra Auto oder Rad!
Ich verstehe zwar, dass die Debatte immer wieder hoch kocht, was mit dem Olchinger Hauptstraßenverkehr getan werden müsste, um diese Straße humaner und den Verkehr in Olching umweltfreundlicher und somit auch klimagerechter zu organisieren.
Ein Glaubenskampf in dieser Sache hilft jedoch niemandem, denn der wird in einer Demokratie immer von den Mehreren gewonnen. Die fahren Auto!!! Nicht alle, nicht immer, aber im Zweifel doch die meisten sind´s, die bei Regen, Kälte oder Eile dieses Fahrzeug nutzen. Und es sind in Olching nur teilweise Auswärtige, sondern überwiegend wir Olchinger selbst, die die Hauptstraße in den Hauptverkehrszeiten verstopfen.
Somit hilft es uns wenig, immer gegenseitig den Finger zu zeigen, sei es der erhobene oder auch der mittlere. Und immer werden die heute ruhiger wohnenden den heute Gepeinigten sofort ein „weiter so“ zurufen, sobald ein Hauch von Mehrbelastung droht. Dazu gibt es genügend Beispiele!
Ich finde jeden neuen Anlauf gut, unsere Hauptstraße verkehrlich zu beruhigen. Dauerhaft sperren könnten wir sie niemals, denn — siehe oben — .
Die Idee mit einer temporären Sperrung ist auch uralt, und eine 30-er-Begrenzung hatte Bgm. Magg bereits in 2018 ausgesprochen, nur leider auf Intervention des Landratsamtes wieder zurück nehmen müssen.
Insofern wäre es auch sinnvoll, wenn z.B. der Neuaufwurf der Idee durch einen grünen Neu-Stadtrat nicht gegen Magg gerichtet würde, sondern an die wahren Adressaten im Landratsamt.
Mit dem Rad komme ich (wir wohnen an der Feursstraße ) bis auf ca. 200 Meter komplett auf Nebenstrecken, tw. ganz ohne Autoverkehr, quer durch Olching.
Lasst uns das erst mal pflegen und weiter entwickeln, lasst uns die Neuordnung der Hauptstraße im weitgehenden Einvernehmen alle Beteiligten diskutieren, lasst uns dabei die Auswirkungen der Bahnhofs-Areal-Planung berücksichtigen, lasst uns auch keine Scheu haben, mal über den Tellerrand hinaus zu denken, dann wird sich einiges zum Positiven ändern lassen. Nicht so wirklich schnell, aber Stück für Stück.
Mit gegenseitigen Zeigefingern wird das eher schwer und würde ohne jeden Fortschritt wohl an Eitelkeiten scheitern.
Forderungen und keine Lösungen, das stört mich, aber diese Generation kann es sich leisten, schließlich kennt sie keine Entbehrungen. Was sind zwanzig Personen am Maibaum? Was sind fünfzehn Personen bei Critical Mass? Spiegeln sie die Meinung der Olchinger wieder? In Olching leben ein paar mehr Leute und die haben eine andere Meinung nicht die grüne Forderung ohne Lösungen. Ich bin gegen den autofreien Samstag und ich bin gegen das Verfluchen der Autos (Arbeitsplätze). Wenn die jungen Leute sich auf das Besinnen was die Älteren getan haben Marmelade selbst einkochen, Wäsche flicken, kein Handy, Gemüse selbst anbauen, bei jedem Wetter mit dem Fahrrad fahren und nicht nur wenn es um das demonstrieren geht und die Sonne scheint usw. dann wäre Olching schon viel geholfen.
Ja, auch diese 20 Menschen gehören zu Olching.