Kurzbericht aus der Infofahrt der Grünen zur „Energieautonomen“ Gemeinde Fuchstal

. Auf dem Foto (v.l.n.r. Dr. Ingrid Jaschke, Ruth Göttler (Bergkirchen), Stefan Haas (Bergkirchen) und Christine Vercelot).

Kurzbericht über eine Infofahrt nach Fuchstal: Erwin Karg, seit 2002 Bürgermeister in Fuchstal, schildert teils mit deftigem Humor den Werdegang der 4.100-Einwohner-Gemeinde zum Vorreiter auf dem Gebiet der erneuerbaren Energiegewinnung und nachhaltigen Energiewirtschaft.

Eindrücke aus Fuchstal

Auf Einladung unserer GRÜNEN Gemeinderatskolleg*innen aus Bergkirchen konnten sich zwei Olchinger GRÜNE einer Informationsfahrt in die Bioenergie-Kommune Fuchstal (4.100 Einwohner, Landkreis Landsberg/Lech) anschließen. Organisiert wurde die Tour vom überparteilichen Arbeitskreis Windkraft im Landkreis Dachau. Mit über 50 Teilnehmer*innen, darunter Bürgermeister und viele Stadt-/Gemeinderät*innen, war das Interesse groß.

Seit 2016 liefern 4 Windkraftanlagen (je 3 MW Nennleistung) durchschnittlich 24 Mio. kWh Strom pro Jahr (entspricht dem Verbrauch von ca. 8.200 Haushalten). Sie liegen damit über dem prognostizierten Ertrag. Die Anlagen stehen inmitten eines großen Waldgebiets (nach dem Ebersberger Forst das 2. größte in Oberbayern), 3 weitere Anlagen sind genehmigt, die Bauvorbereitungen laufen. Daneben wird ein Kamera basiertes Pilotprojekt zur Vogelerkennung (erfasst auch Fledermäuse) im Wald errichtet. Aufgrund der bisher gesammelten Erfahrungen kann Bürgermeister Erwin Karg jedoch berichten, dass die Population des Rotmilans in den letzten Jahren trotz des Betriebs der WEA deutlich anwuchs. Tote Raubvögel wurden noch keine gefunden. Für die Anlieferung der Bauteile konnten die vorhandenen Waldwirtschaftswege genutzt werden.

Sowohl die bestehenden als auch die geplanten WEA wurden/werden mit Beteiligung der Bürgerschaft finanziert (Bürgerenergiegesellschaft, an der die Gemeinde knapp 50% hält). Die Gemeinde profitiert aus dem Betrieb der Windkraftanlagen ebenso wie aus der Gewerbesteuer (ca. 50.000 €/Jahr für die 4 WEA).

Überschüssiger Strom (aus WEA und PV) wird in einem großen Batteriespeicher sowie einem Wasserspeicher (5 Mio. Liter Inhalt, versorgt das Nahwärmenetz) gespeichert. Dazu wurde von der Gemeinde eine 10 km lange Mittelspannungsleitung verlegt. Diese Maßnahmen wurden als Pilotprojekte bis zu 90% aus Fördermitteln finanziert.

Unser Fazit: ein*e couragierte*r Bürgermeister*in mit Durchhaltevermögen, die/der die Verwaltung (insbesondere Kämmerer und Geschäftsleitung) und den Gemeinderat hinter sich weiß, bringt auch bei Gegenwind (Proteste, Bürgerentscheid) einiges zustande.

Ausführliche Berichte mit vielen weiteren interessanten Informationen auf der Seite der GRÜNEN Bergkirchen: https://gruene-bergkirchen.de/blog/2022/05/01/ansichten-aus-fuchstal/

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