Kommentar: „Fernwärme-Preise: Rabatt für Olchinger?“

Alfred Münch; ehemaliger Stadtentwicklungsreferent (SPD) der Stadt Olching

Diese Rechtfertigung von Preiserhöhungen für die GfA-Fernwärme ist ein wirklich wilder Ritt der beiden CSU-Granden durch lokale Energiepolitik. Völlig daneben!!!

Fangen wir mit den Kosten an, deren Steigerungen üblicherweise mittels indexierter Preisgleitklauseln  vertraglich für die Produzenten weitergebbar gemacht werden.

Die GfA hat sicher aus den allgemeinen Energiekostensteigerungen auch Mehrkosten zu tragen, denn sie muss partiell zufeuern, wenn der Müll nicht ausreichend eigenen Brennwert hat. Das hält sich aber in Grenzen und ist kalkulatorisch berechen- sowie begründbar.

Dass solche Preissteigerungen weitergegeben werden dürften, wird kaum jemand bestreiten.

Zweitens die Gerechtigkeit gegenüber den Gebühren zahlenden Müllbürgern:

Die muss gewahrt bleiben für beide Landkreise.

Da jedoch die Auskopplung und der Transport der Fernwärme ein eigenkalkuliertes Mehrwertgeschäft jenseits der Kosten der Müllverbrennung ist, entsteht dem Müllbürger erst dann ein Nachteil, wenn die Kosten dieser Komponenten der Wärmelieferung nicht durch die Erlöse gedeckt wären.

Das ist jedoch nicht der Fall, sondern die Müllgebühren wurden stets von den Erlösen der Fernwärme gesponsert.

Wenn wir diese beiden Aspekte bewerten, dann wird erkennbar:

Der Abgabepreis-Index der Fernwärme ist an die falschen Parameter gekoppelt.

Das war sicher keine böse Absicht, sondern die urplötzliche Sondersituation der kriegsgetriebenen Preisanstiege aller Energiearten führte zu der Hebelwirkung bei GfA und SWO.

Das sind nun geradezu klassische Wegelagerergewinne, denn weder die GfA noch die SWO oder auch die Wärmeversorger auf Dachauer Seite haben etwas investiert oder dazu getan, dass hier plötzlich die Erlöse jenseits der erwähnten Kostenfaktoren springen.

Es würde sicher niemandem wirtschaftlich schaden, wenn die Eigentümer, hier die beiden Landkreise, auf diese himmlischen bzw. putinschen Geschenke verzichteten, neue, kostenorientierte und kriegsneutrale Indexvereinbarungen vereinbarten und damit den Vorteil der Fernwärme ggü. den fossilen Energien wieder zum Zuge kommen ließen.

Alles andere ist politischer Quark, der den Betroffenen Sand in die Augen streuen soll.

Warum auch immer, aber den Interessen der Ökologie wird hier durch Missbrauch der Ökonomie nicht gedient, sondern beides wird in Verruf gebracht.

DAs kann und muss aus meiner Sicht korrigiert werden, ja es schreit geradezu danach, dass solche völlig leistungslosen Übergewinne verhindert werden.

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