In Berlin und in Olching fanden am Pfingstsonntag Demonstrationen statt. In Berlin hielten über 1000 Teilnehmer die gebotenen Abstände zueinander nicht ein. Die Veranstalter selbst riefen danach die Teilnehmer auf: „Um das Risiko einer Ausbreitung einer möglichen Infektion zu unterbinden, bitten wir alle Teilnehmerinnen der Demo, ihre sozialen Kontakte in den nächsten 14 Tagen auf ein Minimum einzuschränken.“ Immerhin eine, wenn nach verspätete, Einsicht!
In Olching trafen sich am Pfingstsonntag rund 60 Demonstranten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. Laut Zeitungsberichten hielten sie die Mindestabstände nicht immer ein, gar nicht an die Empfehlung der Gesundheitsbehörde, Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Sind Olchinger immuner als Berliner?
Aber die Olchinger Demonstranten haben keine Angst davor, dass im Großraum München zu 200 Corona-Todesopfern noch weitere dazu kommen. Ihre Phantasie jedoch reicht so weit, dass sie Angst vor einem „Pharma-Extremismus“ haben, vor einer angeblichen Impfpflicht, vor „Inflation oder Deflation“ oder vor einer „Männermasseneinwanderung.
Offensichtlich reicht aber die Phantasie der Demonstranten nicht aus, um zu erkennen, dass andere Bürger gerade in ihrer Demonstration ein zusätzliches Gesundheits-Risiko für und in Olching sehen. Diese Bürger fürchten nicht den Mund-Nasen-Schutz in der S-Bahn, sondern die Ansteckung durch Sorg- oder Rücksichtslose.
Wer als Demonstrant seine Grundrechte „zurückhaben will“, unterstellt, dass die Regierung sie ihm genommen hat. Er sollte dennoch wissen, dass die Grundrechte des einen nur dann funktionieren, wenn er auch die Grundrechte der anderen achtet.
Dr. Tomas Bauer
Maria Hartl
CSU Olching