Auch wenn ich an Silvester nicht in Olching sein konnte, habe ich doch mit großen Interesse die überwiegend begeisterten Berichte von Freund*innen und Bekannten gehört und die Presseberichte sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang der alternativen Silvesterfeier verfolgt. Als Mitglied der GRÜNEN Stadtratsfraktion, die dem Anliegen von Frau Irmgard Gaul von Anfang an aufgeschlossen war, gilt mein herzlicher Dank – auch im Namen der Grünen – allen am Gelingen Beteiligten, seien es die Aktiven der Bürgerinitiative Umweltschutz für Olching (UfO), die zahlreichen Spender*innen oder Mitarbeiter*innen der Stadt. Allen voran möchte ich jedoch Familie Gaul danken: sie hat Menschen aus unterschiedlichen Bereichen unserer Stadtgesellschaft zusammengebracht, die Hauptlast geschultert und das finanzielle Risiko alleine auf sich genommen.
Bis zu 1500 Besucher*innen haben laut Angabe des Sicherheitsdienstes in der Silvesternacht gemeinsam auf dem Olchinger Nöscherplatz friedlich den Jahreswechsel gefeiert – ohne die Luft mit gefährlichem Feinstaub und die Stadt mit Müll zu verschmutzen. Damit setzten Olchings Bürgerinnen und Bürger ein starkes Signal für Umwelt- und Klimaschutz Gewohnheiten aufzugeben, neue Wege einzuschlagen und dabei nicht auf Spaß verzichten zu müssen. Dies sollte Anreiz und Auftrag für die Stadt sein, zum nächsten Jahreswechsel federführend eine umwelt- und klimafreundliche Alternative anzubieten.
Mit ihrem Vorstoß verband die Bürgerinitiative intensive Öffentlichkeitsarbeit um auf die verheerenden Folgen – unter anderen massive Feinstaubemissionen sowie Freisetzung von giftigen Chemikalien, Vermüllung und stark zunehmende Notfalleinsätze wegen Verletzungen und Bränden – der privaten Böllerei hinzuweisen und setzte auf freiwilligen Verzicht. Einerseits bestätigten die vielen Besucher*innen diesen Ansatz, andererseits waren Presseberichten zufolge die Ausgaben für Feuerwerksartikel deutschlandweit angestiegen.
Wenngleich laut einer von der Deutschen Umwelthilfe beauftragten Umfrage fast 60 Prozent der Bundesbürger*innen angeben, ein Böllerverbot in dicht besiedelten Innenstädten zu befürworten, scheint es ein weiter Weg bis zum freiwilligen Verzicht zu sein. Angesichts dessen, dass in der Silvesternacht in kurzer Zeit bis zu 5000 Tonnen Feinstaub freigesetzt werden – soviel wie der gesamte Straßenverkehr deutschlandweit in 2 Monaten emittiert, erachte ich eine gesetzliche Beschränkung der privaten Böllerei durchaus für angemessen. Warum sollte bei uns nicht funktionieren, was beispielsweise in Österreich seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird? Aufgrund eines Verkaufsverbots für die meisten der herkömmlichen Feuerwerkskörper veranstalten viele österreichische Kommunen zentrale Feuerwerke oder bieten ihren Bürger*innen alternative Angebote wie Licht- und Lasershows oder auch mitternächtliche Wanderungen an. Ja, auch Licht- und Lasershows oder zentrale Feuerwerke sind nicht ohne Umweltwirkungen, sie verursachen jedoch erheblich geringere Schäden als private Böllerei.
Gemeinsam mit den Olchinger GRÜNEN gratuliere ich der Initiatorin Irmgard Gaul, der Bürgerinitiative sowie allen Beteiligten zum großartigen Erfolg der 1. Silvester-Lasershow in unserer Stadt, die Olching zum Vorreiter in unserem Landkreis macht und bayernweit Aufsehen erzielte – und wünsche allen Bürgerinnen und Bürgern ein gesundes und glückliches neues Jahr!
Ingrid Jaschke (Fraktionsvorsitzende B 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat Olching)