Stadt Olching – Vorbild beim Artenschutz?

Klappern gehört offensichtlich zum Geschäft – so hält es auch 2. Bürgermeisterin Maria Hartl indem sie jüngst in einer Presseverlautbarung vollmundig kundtat, die Stadt Olching sei seit jeher bestrebt, die Biodiversität im Stadtgebiet zu erhöhen.
Wie passt denn dazu die neue „Steinwüste“ am Olchinger Kulturzentrum – bepflanzt mit Säulenthujen und einigen für Insekten völlig nutzlosen Grasbüscheln?
Ist bereits eine Bodenabdeckung mit Rindenmulch kritisch zu sehen, setzt die Garten- und „Grün“flächengestaltung durch Aufschütten von Steinen oder ähnlichen Materialien und Platzierung einzelner standortfremder Alibipflanzen dem ökologischen Unsinn die Krone auf.

Dass ausgerechnet mit dieser reichlich übertriebenen Beweihräucherung städtischer Artenschutzbestrebungen dieser „Garten des Grauens“ in einer städtischen Grünanlage auftaucht, trägt nicht zur Glaubwürdigkeit bei.

Im Namen unserer Grünen Fraktion fordere ich Bürgermeister Magg auf, dafür Sorge zu tragen, dass dieser eklatante Fehlgriff keinesfalls auf weiteren Flächen verstetigt wird. Vielmehr wäre ein Rückbau angeraten. Grundsätzlich sollen bei neu zu gestaltenden Flächen ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt werden.

Ganz nebenbei sei angemerkt, dass es kein besonderer Verdienst einer Kommune ist, gesetzliche Vorgaben umzusetzen – um nichts anderes handelt es sich bei den hochgelobten Ausgleichsflächen.

gez. Ingrid Jaschke

Olching, 09.05.2019

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Eine Antwort zu Stadt Olching – Vorbild beim Artenschutz?

  1. Alfred Münch als Referent für Umwelt, Energie und Klimaschutz im Stadtrat sagt:

    Der Wahlkampf naht! Nein, eigentlich scheint er schon im Gange zu sein.
    Anders ist mir die verbiesterte Reaktion der Kollegin Jaschke nicht zu erklären, mit der sie sich auf eine durchaus ansprechende Gestaltung am KOM hin äußert.
    Ja, die Stadt hätte dort auch eine Blühfläche anlegen können. Die ist dann einige Wochen bunt und später oft weniger ansehnlich. So rum ist´s weniger pflegeaufwändig. Die Abwägung unserer Stadtverwaltung kann ich hier mittragen.
    An umgebender Natur mit ausreichendem Platz für Insekten, Vögel usw. mangelt es gerade im Umfeld KOM ja keinesweg, folglich sind einige Quadratmeter solcher Gestaltung an der Stelle eher nicht zu bemängeln.
    Eine mit Rindenmulch abgedeckte Fläche jetzt auch schon in Frage zu stellen, das macht mich jedoch glauben, dass der Krach wichtiger als der Anlass sein könnte.
    Nimmt man dann noch die Klagen vom Ex-Kollegen Fratton hinzu, die Stadt würde Jahr für Jahr Geld für´s Insektentöten ausgeben, wo sie lediglich die Larven von Stechmücken im Zaum zu halten versucht, dann scheint mir das der Versuch zu sein, Natur- und Umweltschutz ganz für sich alleine zu beanspruchen, und jede Bemühung anderer erst mal zu diskreditieren.
    In Olching passiert dazu jedoch jede Menge, z.B. im Bemühen um eine lokale Energiewende, z.B. in der Förderung des ÖPNV u.a. für diesen Zweck, im Ausbau der Fernwärme zur Reduzierung von CO2-Ausstoß und damit zum Klimaschutz, z.B. für bessere Radfahrbedingungen, z.B. in der Art der Anlage unserer Parks, Kreisverkehre, und Friedhöfe, u.a. im kooperativen Eingehen auf sinnvolle Initiativen der Grünen.
    Olching kann eine Fülle von intakter Natur aufweisen, um die uns viele Kommunen beneiden dürften. Ich bin da immer gerne ganz vorn dabei, da es mir ein Herzensanliegen ist, diese Erde unseren Nachfahren noch lebenswert zu übergeben.
    Dazu darf aber auch die Kirche im Dorf bleiben!!!???

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