Alfred Münch: Leserreaktion auf den Artikel vom 19.7.18 „Anwohner protestieren gegen neue Buslinie“

Alfred Münch, Mitglied des Stadtrates Olching (SPD) Referent für Stadtentwicklung, Umwelt, Energie & Klimaschutz

Die Initiatorin Frau Dr. Jäger war entsetzt über meine Meinungsäußerung zu ihrer Petition. Ich bin weniger entsetzt als maßlos irritiert über diese Petition.

Vor allem, nachdem der Bürgermeister in einem Gespräch vor der Verbreitung der Petition offenbar zugesagt hat, dass Verbesserungsvorschläge sehr wohl im Rahmen der noch bevorstehenden Routenplanung geprüft werden.

Im Komponistenviertel wohnen ca. 700 Familien, darum nochmals etwa 250, zusammen ca. 1800 Einwohner.

Bisher werden diese Bürger vom städtischen Busverkehr nicht bedient.

Bei dieser Ausgangslage frage ich mich, wie es Frau Jäger vertreten will, dass ihr Geruchs- und Lärmempfinden von uns im Stadtrat als wichtiger beurteilt wird wie das Bemühen, den Individualverkehr durch ÖPNV zu reduzieren und ein großes Siedlungsgebiet einzubinden. Dort wohnen viele Menschen, die für eine Busverbindung dankbar sind.

Und alle 20 Minuten tagsüber wird wohl selbst Frau Jäger einen Bus ertragen, notfalls müssen.  

Mit mir und sicher mit den allermeisten Stadträten kann man über sinnvolle Schutzmaßnahmen immer reden. Das haben alle erlebt, die´s versucht haben.

Tempo 30, anständiges Fahren durchsetzen, abgasarme Busse einsetzen, alles in Ordnung.

Nur eines wird es mit mir nicht geben: Kein Bus für ca. 1700 bis 1800 Olchinger Bürger, weil einige wenige nicht akzeptieren wollen, dass eine Ansiedlung in Olching keine Almhüttenidylle ersetzen kann.

Und noch eine Anmerkung:

Ich bin nach über 40 Jahren überwiegend ehrenamtlicher politischer Arbeit um jede(n) dankbar, die / der sich (noch) für Politik interessiert.

Allzu Viele jedoch verwechseln Eigennutz mit dem selbstverständliche Recht, eigene Interessen darlegen zu dürfen, aber niemanden dazu verpflichten zu können.

Dafür dürfen sie Typen wie mir einfach ihr Kreuz bei der nächsten Wahl verweigern.

Stimmungsmache, die nur dazu dient, die eigenen Interessen – ohne Berücksichtigung der Gemeinschaft – mit unhaltbaren Argumenten und vielen Vorwürfen verbrämt, den Entscheidern um die Ohren zu hauen, das ist kein politisches Interesse. Das ist nackter Egoismus. Aber wie könnten wir in einer Stadt fast 30tsd Einzelinteressen jemals Rechnung tragen?

Und für die Verfasserin des TB-Artikels: Das sind keine Schimpftiraden, sondern einfach nur Randbedingungen.

Mit meiner Zustimmung kann die Buserschließung des Komponistenviertels rechnen!!! Zusätzlich gerne eine detaillierte Planung und Abwägung der Verkehrsbedingungen in der Feld- und Bahnhofstraße.

Almidylle für Frau Dr. Jäger oder andere Unterzeichner allerdings muss sich gerne jede(r) auf einer Alm suchen.

In einer fast 30tsd Einwohner großen Stadt sind Almen einfach sehr rar.

gez.

Alfred Münch

Mitglied des Stadtrates Olching (SPD)

Referent für Stadtentwicklung, Umwelt, Energie & Klimaschutz

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Eine Antwort zu Alfred Münch: Leserreaktion auf den Artikel vom 19.7.18 „Anwohner protestieren gegen neue Buslinie“

  1. Schamberger Albert sagt:

    Ein sehr guter Kommentar Hr. Münch.

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