Zu einem langwierigen Feuerwehreinsatz kam es gestern Abend gegen 19.00 Uhr auf der BAB 99a. Aus noch ungeklärter Ursache geriet die Fracht eines Sattelschleppers, kurz nachdem dieser von der BAB 8 auf die BAB99a in Fahrtrichtung Salzburg wechselte, ins Rutschen. Dabei wurde eine Transporteinheit beschädigt, die mit rund 1000 Kilogramm eines Stoffgemisches gefüllt war, das in der Lederproduktion eingesetzt wird. Bei dem Stoff handelte es sich um ein umwelt- und wassergefährdendes Produkt.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte der Feuerwehr Geiselbullach war ein deutlicher Austritt des Stoffes von der Ladefläche des Sattelaufliegers festzustellen, auch die Fahrbahnen der BAB 99a waren betroffen.
Mit den Gerätschaften des in Geiselbullach stationierten Gerätewagen-Gefahrguts des Landkreises FFB wurde umgehend erste Auffangmaßnahmen eingeleitet und Recherchen zum auslaufenden Stoff durchgeführt. Mithilfe des bundesweiten Transport- und Unfallinformationssystems (TUIS) des Verbandes der chemischen Industrie e. V. konnte die integrierte Leitstelle FFB eine Ansprechperson des Herstellers ermittelten, der die Einsatzmaßnahmen telefonisch begleitete.
Der aufgefangene Stoff und der restliche Inhalt des beschädigten Tankcontainern wurde mit Hilfe einer Gefahrgutpumpe in einen Ersatzbehälter umgefüllt.
Zur Unterstützung der Einsatzmaßnahmenwurde die Dekontaminations-Einheit des Landkreises FFB, stationiert bei der Feuerwehr Unterpfaffenhofen, sowie das Technische Hilfswerk FFB hinzugezogen. Die Dekon-Einheit sorgte dafür, dass die im unmittelbaren Wirkbereich des Stoffaustrittes eingesetzten Kräfte ihre benutzte und zum Teil stark kontaminierte Chemikalienschutzkleidung fachgerecht und ohne Exposition abgelegen konnten.
Die Kreisbrandinspektion FFB war mit Kreisbrandinspektor Christian Weirauch und dem Kreisbrandmeister Gefahrgut Tim Pelzl vor Ort. Der Gesamteinsatz wurde von dem Kommandanten der Feuerwehr Geiselbullach, Fabian Ersch geleitet.
Nach rund 5 Stunden konnte der LKW unter Begleitung der Polizei auf den nächsten Autobahnparkplatz verlegt und damit der Feuerwehreinsatz beendet werden. Die Feuerwehren Unterpfaffenhofen und Geiselbullach waren mit ca. 50 Einsatzkräften und elf Einsatzfahrzeugen vor Ort.
An der Einsatzstelle wurde das betroffene Erdreich durch eine Fachfirma und den Autobahnbetreiber A+ großvolumig ausgebaggert und die Fahrbahnen maschinell gereinigt. Dies Arbeiten nahmen nahezu die ganze Nacht in Anspruch. Das THW FFB unterstützte diese Maßnahmen unter anderem durch großflächiges Ausleuchtung der Einsatzstelle.
Quelle und weitere Infos unter https://www.feuerwehr-geiselbullach.de/2024/11/12/gefahrstoffaustritt-sorgt-fuer-stundenlangen-einsatz-auf-der-bab99a/