Mit einer Einzahlung von 1.200 Euro hat der Weltladen Olching den Unterstützungsfonds der aktion #fairwertsteuer gestärkt. Der Weltladen-Dachverband hatte die Aktion Mitte 2020 gemeinsam mit Partnerorganisationen ins Leben gerufen, um Mittel für Handelspartner zu generieren, die besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen sind. Dabei haben die Weltläden die abgesenkte Mehrwertsteuer nicht an ihre Kunden weitergegeben, sondern in einen Fonds eingezahlt. Bis Mitte Februar sind 445.000 Euro zusammengekommen. „Wir sind zuversichtlich, dass bis zum Abschluss der Aktion Ende März insgesamt rund 500.000 Euro eingehen werden“, so Steffen Weber, Geschäftsführer des Weltladen-Dachverbandes.
„Unsere Kundschaft hat sehr positiv auf die Aktion reagiert“, berichtet Weltladen-Koordinatorin Johanna Pfeiffer. „Wir freuen uns über den Erfolg der Aktion und sind froh, einen Teil dazu beigetragen zu haben, dass unsere Handelspartner die Krise hoffentlich gut überstehen“, so Pfeiffer weiter. Einen Großteil der Gelder konnte der Weltladen-Dachverband bereits an 70 Produzentenorganisationen in 20 Ländern auszahlen. Unter www.fairwertsteuer.de veröffentlicht er Berichte von Handelspartnern, die Zahlungen aus dem Unterstützungsfonds erhalten haben. Weitere Einzahlungen, auch von Privatpersonen, sind unter der angegebenen Kontonummer noch bis Ende März möglich.
Zahlreiche Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika sind mehrfach von der Corona-Krise betroffen. Neben der gesundheitlichen Bedrohung können viele von ihnen nicht in ihren Werkstätten und auf den Feldern arbeiten. Fertig produzierte Ware können sie teilweise nicht exportieren und der Verkauf im Inland ist zum Erliegen gekommen. Gleichzeitig können sie kaum mit staatlicher Unterstützung rechnen. Neben der Soforthilfe trägt die aktion #fairwertsteuer zur Zukunftssicherung der Handelspartner bei – dem eigentlichen Ziel der Weltläden entsprechend, strukturelle Verbesserungen zu fördern, um ihren Partnern eine selbstbestimmte Entwicklung zu ermöglichen.
Norm Bunnak von der Fair-Handels-Organisation Villageworks in Kambodscha bedankt sich bei den Weltläden für die Solidarität und sagt: „Diese Unterstützung hilft uns sehr, die Not zu lindern, den Lebensunterhalt unseres Teams zu gewährleisten sowie die Jobs unserer Mitarbeiter zu sichern.“ „Der Erfolg der aktion #fairwertsteuer zeigt, dass Weltläden gerade in Krisenzeiten anders wirtschaften und solidarisch an der Seite ihrer Handelspartner stehen“, betont Pfeiffer.
Hintergrundinformation:
Als Fachgeschäfte für Fairen Handel verkaufen Weltläden fair gehandelte Produkte, beteiligen sich an politischen Kampagnen und leisten Informations- und Bildungsarbeit zu Themen des Fairen Handels. Weltläden beziehen ihre Produkte ausschließlich von anerkannten Fair-Handels-Importeuren, die auf die Einhaltung der Fair-Handels-Kriterien der World Fair Trade Organisation (WFTO) überprüft werden. Die komplette Lieferkette ist transparent und daher nachvollziehbar.
Der Faire Handel verbessert die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Menschen am Anfang der Lieferkette und schafft so Zukunftsperspektiven für derzeit rund 2,5 Mio. Menschen in mehr als 70 Ländern. Der Faire Handel steht für
- langfristige und faire Handelsbeziehungen;
- Vermarktungsmöglichkeiten;
- gerechte Preise;
- die Stärkung von kleinbäuerlichen Strukturen;
- die Sicherung der Rechte von Kindern;
- Gleichberechtigung für Frauen;
- die Förderung des Umweltschutzes;
- politische Mitbestimmung für mehr Gerechtigkeit im Welthandel.
Weitere Informationen: