Nun ist es amtlich: Erstmals in der Geschichte der Stadt Olching übernimmt ein lokales Energieunternehmen das Stromnetz der Stadt. Am heutigen Tag unterzeichneten Olchings 2. Bürgermeister Maximilian Gigl und die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke Olching Stromnetzgesellschaft, Karlheinz Denner und Thomas Grulke, im Beisein von Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden Andreas Magg den Konzessionsvertrag. Dieser legt den Betrieb des Olchinger Stromnetzes für die nächsten 20 Jahre in die Hände des Tochterunternehmens der Stadtwerke Olching. Die Stadt vertrat in diesem Fall der 2. Bürgermeister, da Bürgermeister Magg aufgrund seiner Position als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke an einer aktiven Mitwirkung gesetzlich gehindert war.
Die Kommune räumt mit der Vergabe der Konzession dem regionalen Netzbetreiber formal das Recht ein, bis 2041 das Stromnetz auf ihrem Gebiet zu betreiben sowie Versorgungsanlagen und Leitungen auf städtischen Wegen und Grundstücken für die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger und der örtlichen Wirtschaft zu errichten.
Für die Stadtwerke Olching Stromnetzgesellschaft bedeute dieser Zuschlag einen großen Vertrauensbeweis und sei auch ein wichtiger Schritt in die Energiezukunft, erklärte Thomas Grulke, einer der beiden Geschäftsführer der Stromnetzgesellschaft: „Die Stadtwerke Olching Stromnetzgesellschaft hat das schlüssigste Konzept für eine zukunftsweisende langfristig sichere Versorgung vorgelegt und aufgezeigt, wie sie die Energiewende in Olching konkret voranbringt.“ Das hat auch den Stadtrat davon überzeugt, der Stadtwerke-Tochter den Zuschlag zu geben.
„Mit einem lokalen Netzbetreiber, an dem die Stadt indirekt beteiligt ist, wächst die lokale Mitsprache an der Gestaltung des Netzes, vor allem im Hinblick auf die Energiezukunft und -sicherheit Olchings“, bekräftigte auch 2. Bürgermeister Maximilian Gigl. „Es ist für die Stadt ein historischer Schritt, erstmals ein Olchinger Unternehmen als Netzbetreiber zu haben. Dies stärkt Olching in vielerlei Hinsicht und schafft neben den technischen Vorteilen neue Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in Olching“, freut sich Bürgermeister Andreas Magg.
Zukunftsgestaltung braucht Kompetenz und Investitionen
„Uns ist an einem sicheren, zukunftsfähigen und effizienten Versorgungsnetz gelegen. Deshalb investieren wir kontinuierlich in unser Stromnetz“, betonte Karlheinz Denner, ebenfalls Geschäftsführer der Stadtwerke Olching Stromnetzgesellschaft. „Bis 2024 werden wir rund 7 Mio. € in innovative Technologien und den Ausbau des Netzes stecken. Die Schwerpunkte werden dabei auf das neue Umspannwerk außerhalb Olchings, die Neuverkabelung von Freileitungen im Mittelspannungsbereich sowie den Ersatzneubau von Trafostationen durch Kompaktstationen gesetzt.“
Aufträge vergibt die Olchinger Stromnetzgesellschaft vorzugsweise an heimische Dienstleister.
Zum Stromnetz Olchings mit seinen mehr als 28.000 Einwohnern gehören 142 Trafostationen, ein Mittel- und Niederspannungs-Stromnetz von rund 348 Kilometern und rund 5,200 Hausanschlüsse. Der jährliche Stromverbrauch liegt bei etwa 70 Millionen Kilowattstunden.
Mit fortschreitender Energiewende nimmt die Anzahl dezentraler Anlagen, die aus erneuerbaren Energien Strom erzeugen, weiter zu. Dadurch steigen die Anforderungen an das Netzmanagement und den Netzausbau, um die Versorgung stets stabil zu halten. „Wir verfügen über viel Know-how, auch was den Einsatz innovativer Techniken zur Netzstabilisierung betrifft, und investieren vorausschauend“, erklärte Thomas Grulke