Die Fundamentarbeiten werden jetzt, im Januar 2025, in Angriff genommen. Der Neubau soll im Januar 2027 übergeben werden, anschließend können die Umbauarbeiten an den frei werdenden Klassenzimmern im Bestand beginnen. Die endgültige Fertigstellung aller Maßnahmen, die Sanierung der Hausmeisterwohnung mit eingeschlossen, ist für August 2027 geplant. Die geschätzten Baukosten inklusive eines Risikozuschlags für das Gesamtprojekt liegen derzeit bei 33 Mio. Euro.
Bestandsbau von 1983 bietet zu wenig Platz
Das Gymnasium Gröbenzell war ursprünglich als Progymnasium für die 5. bis 10. Jahrgangsstufe genehmigt und entsprechend baulich angelegt worden. Analog zum steigenden Flächenbedarf durch den Ausbau auf 13 Jahrgangsstufen ist das Gymnasium Gröbenzell nach und nach vergrößert worden. Für die Verwaltung wurde zuletzt 2014 ein Erweiterungsbau errichtet. Nach wie vor mangelt es jedoch an Räumen, insbesondere in den Fachbereichen IT, Chemie und Biologie. Die bestehenden Räume für Chemie und Biologie sind zudem sanierungsbedürftig.
Zwar wurden in der Vergangenheit durch Umwidmung von Klassenzimmern zwei IT-Räume geschaffen. Diese sind für diesen Zweck aber nicht optimal und entsprechen nicht dem Stand der Technik; gleiches gilt für die Nebenräume. Ein dritter IT-Raum, der durch die Lehrinhalte des Lehrplans für das G 9 notwendig wird, ist räumlich nicht anzubinden.
Der bestehende Lehrerbereich ist für die mittlerweile große Anzahl von Lehrkräften nur sehr bedingt geeignet. Die Ausstattung und Anordnung ist nicht zeitgemäß, die Lärmbelastung sehr hoch. Das 1983 mit dem Schulgebäude errichtete und 1997 erweiterte Lehrerzimmer muss hinsichtlich Brandschutz, technischer Ausrüstung und energetischer Anforderungen auf den neuesten Stand gebracht werden. Die bestehende Hausmeisterwohnung aus dem Jahr 1983 muss ebenfalls dringend generalsaniert werden, was im Zuge der Baumaßnahme mit erledigt wird.
Erweiterungsbau ermöglicht optimale Lernbedingungen
Im Gegensatz zur Machbarkeitsstudie wird, wie vom Kreistag im Dezember 2019 beschlossen, ein Erweiterungsbau mit einem statt zwei Baukörpern errichtet. Das ist kostengünstiger und zeitsparend. Das zweigeschossige Gebäude wird mittels eines Verbindungsbaus über beide Geschosse sowie mit einem weiteren Brückenbau im ersten Obergeschoss am Bestand angeschlossen.
Im Erdgeschoss des Neubaus entstehen neben einem geräumigen Lehrerzimmer ein Besprechungsraum für die Lehrerschaft sowie ein Meditationsraum für die Schülerinnen und Schüler. Diesen benötigt die Schule aufgrund ihres neuen Konzepts als Ruhezone, auch um den Kindern und Jugendlichen in schwierigen Situationen einen Rückzugsraum anbieten zu können. Moderne Chemie- und Biologieräume werden ebenfalls im Neubau untergebracht und bilden zusammen mit den neuen IT-Räumen einen naturwissenschaftlichen Bereich, der durch die entsprechende Ausstattung die Anforderungen an modernen Unterricht erfüllt. Eine mit analogen sowie digitalen Medien nutzbare notwendige Freiarbeitsfläche wird sowohl im EG als auch im OG neu eingerichtet. Dort können die Schülerinnen und Schüler in unterrichtsfreien Zeiten lernen. Sobald der Erweiterungsneubau bezugsfertig ist werden die frei werdenden Bestandsflächen zu Klassenräumen umgebaut.
Schulleiter Boris Hackl freut sich über den Spatenstich: „Heute ist ein besonderer Tag, die Arbeiten für den Erweiterungsbau nehmen Fahrt auf. Damit schaffen wir nicht nur dringend benötigten Raum für die 13. Jahrgangsstufe, sondern erhalten auch moderne Fachräume in Chemie, Biologie und Informatik. Dem Landkreis bin ich hierfür sehr dankbar.“
„Eine gute Ausbildung unserer Jugend ist die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft. Am Gymnasium Gröbenzell schaffen wir mit dem Erweiterungsbau die benötigten Raumkapazitäten, um einen optimalen Unterrichtsbetrieb zu ermöglichen. Damit investiert der Landkreis in unser aller Zukunft“, betont Landrat Thomas Karmasin.
Nachhaltige Bauweise und Photovoltaikanlage
Der Erweiterungsbau besteht aus zweigeschossigen Pultdachbaukörpern und wird in nachhaltiger Hybridbauweise ausgeführt. Diese Form des Bauens kombiniert Holzbauteile mit Elementen aus Stahlbeton. Die Bodenplatte, Decken, Stützen und Aussteifungswände bilden das Tragwerk aus Stahlbeton. Die Gebäudehülle besteht aus seriell vorgefertigten Wand- und Dachelementen in Holzständer- bzw. Holztafelbauweise mit einer Zellulosewärmedämmung. Mit Holz wird ein nachwachsender und damit nachhaltiger Rohstoff verbaut.
Die Fassade wird mit einer senkrechten, vorvergrauten Holzschalung mit Nut- und Federbrettern aus Fichte verkleidet. An Teilflächen der Fassade werden Rankhilfen für eine Fassadenbegrünung angebracht. Die Fenster- und Verglasungsflächen aus Leichtmetall werden vorwiegend in Anthrazit gehalten. Die Lochblechverkleidung der Lüftungsöffnungen der dezentralen Lüftungseinheiten in jedem Klassenzimmer und die Fensterflügel sind in 3 unterschiedlichen Blau- und Grüntönen geplant und setzen damit kleine farbige Akzente, die ein passendes Konzept zum Bestandsbau bilden. Damit bleibt der Neubau als Baukörper gegenüber dem Bestand erkennbar, ohne mit diesem in Konkurrenz zu treten.
Das Pultdach wird aufgrund der geringen Neigung als Profilblechdach ausgeführt und vollflächig mit einer Photovoltaikanlage belegt.
Verkehr wird aus Sicherheitsgründen umgeleitet
Da die Fläche des Neubaus für eine notwendige Baueinrichtungsfläche zu klein ist, wurde diese auf dem Parkplatz vor dem Gymnasium eingerichtet. Um die Schüler und andere Personen nicht zu gefährden wird dieser Bereich mit einem Bauzaun geschützt und der Verkehrsfluss um diese Fläche herumgeführt. Diese Maßnahme ist mit der Gemeinde Gröbenzell abgestimmt.
v.l.): Johann Wörle (Referent im Kreistag für Hoch- und Tiefbau), Dr. Martin Runge (Zweiter Bürgermeister Gröbenzell), Landrat Thomas Karmasin, Architekt Stefan Arlt, Boris Hackl (Schulleiter Gymnasium Gröbenzell) und Christian Stangl (Referent im Kreistag für Schulen, 2.v.r.) vollziehen den Spatenstich für den Erweiterungsbau des Gymnasiums Gröbenzell. Foto: LRA FFB.