Olchings Krankenstation in Yaloya, im Kongo hat ein Dach
Seit Jahren wird an der Krankenstation in Yaloya im Kongo gebaut. Bisher spendeten die Olchinger dazu über 90 000,-€. Pfarrer Josef Aicher, Olchings Ehrenbürger, Missionar und ehemaliger Kaplan, betreut die Bauarbeiten. Leider ging alles nicht so schnell voran wie erhofft. Dies ist aber kein Wunder, da sich im Kongo die Lebensumstände immer verschlechter. Viele der Baumaterialien mussten aus der über 1000km entfernten Hauptstadt herangeschafft werden. Die ersten 800km konnten mit Flussschiffen bewältigt werden. Auf den letzen 200 km ging es auf Junglepfaden weiter. Das einzige Verkehrsmittel ist der altersschwache, museumsreife Deutz-Traktor der Mission. Eine Fahrt dauert, je nach Witterung und Straßenzustand, ein bis drei Wochen.
Das Projekt Krankenstation Yaloya organisiert die Kolpingfamilie Olching. Darum ging Peter Kiefer, für zwei Monate, als Entwicklungshelfer nach Yaloya. Finanziert wurde der Einsatz vom Senioren Expertenservice. Dies ist eine Organisation des Entwicklungsministeriums und der Deutschen Wirtschaft.
Die erste Hiobsbotschaft erwartete Peter Kiefer bereits bei der Ankunft. Der Traktor hatte einen Totalschaden. Zusammen mit drei einheimischen Mechanikern baute der Maschinenbauingenieur einen neuen Motor ein. Hier hatte das Team großes Glück. Pfarrer Josef Aicher interpretiert dies mit einer Fügung Gottes. Ein neuer Motor lagerte seit 30 Jahren beim Bischof in Bokungu. Dieser konnte auch noch ein Fahrzeug besorgen um ihn nach Yaloya zu bringen. Bei der Einbauarbeit stellte sich heraus, dass die drei Mechaniker die besten im Umkreis von 300km waren. Ohne dem Traktor mit neuem Motor wären Transporte zur Baustelle kaum mehr möglich gewesen. Man stelle sich vor, der Zement oder die Dachbleche hätten mit Motor- oder Fahrrädern durch den Jungle transportiert werden müssen. .
Mit dem neu motorisierten Traktor die Dachbleche und der Zement vom Flusshafen geholt werden. In kurzer Zeit wurde der Dachstuhl aufgestellt. 19 Nagelbinder hatten die einheimischen Handwerker bereits vorgefertigt. Allerdings mussten sechs neu angefertigt werden. Sie hatten die lange Langezeit im feuchten Jungleklima nicht unbeschadet überstanden. Jeder Nagelbinder wurde mit Hilfe von ca. 40 Leuten aufgestellt. Man bedenke, das Tropenholz ist schwer. Anschließend wurde das Dach mit Blechen eingedeckt.
Mehrere Arbeiten sind noch zu machen. Einige Räume müssen noch gefliest werden. Die Wasserversorgung muss noch gebaut werden. Die letzte Arbeit wird die Solaranlage für die Stromversorgung sein. Da sich die Situation im Kongo sicher nicht verbessern wird, wird es noch einige Herausforderungen geben. Es wird immer schwieriger etwas nach Yaloya zu transportieren.
Bisher gab es in Yaloya nur Krankenpfleger. Diese führten auch einfache Operationen durch. Man bedenke zum nächsten Arzt sind es 200 km Junglepfad. Da die Olchinger Bürger die neue Krankenstation finanziert haben gibt es jetzt auch einen Arzt in Yaloya. Dr. Iyema Michel ist bereits in die Partnerschaft mit Olching aktiv eingebunden. Dass es in Yaloya einen Arzt gibt ist sicher die größte Errungenschaft. Er konnte inzwischen viele Menschenleben retten.
Einige medizinische Geräte befinden sich bereits in Kinshasa. Mit einem Schnellbot können sie in einem Monat am Flusshafen sein. Ärztecamp International und die Kolpingfamilie Olching sind bereits dabei weitere gebrauchte medizinische Ausrüstung zu sammeln. Diese werden dann mit Containern in den Kongo geschickt. Um etwas von Olching nach Yaloya zu transportieren braucht es etwa 6 Monate.
Peter Kiefer wird, wenn es Corona erlaubt, auch life über seine Arbeit im Kongo bei Pfarrer Josef Aicher berichten. Wann und wo diese Vorträge stattfinden wird noch rechtzeitig bekannt gegeben. Im Sommer will auch Pfarrer Josef Aicher nach Olching kommen. Er muss ja seinen Bayerischen Verdienstorden abholen. Die Kolpingfamilie hofft, dass auch ein Vortrag von seiner Seite möglich sein wird.
Foto Dach-gedeckt: Endlich hat die Krankenstation ein Dach. Das Gerüst muss noch entfernt werden.
Foto Dach-gedeckt-Freude: Als das Dach gedeckt war gab es eine spontane Feier der Bevölkerung von Yaloya
Foto Dachpfetten-aufs-Dach: Tropenholz ist sehr schwer. Darum benötigt mach ca. 40 Leute um die Nagelbinder aufzustellen. Selbstverständlich gibt es weder Kräne noch Aufzüge.
Kolpingfamilie Olching
Afrika-Team
Rainer Widmann
Feldstraße 49
82140 olching
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