Für den Außenbereich des KOM hat die renommierte Holzbildhauerin Christine Kellerer im Auftrag der Stadt Olching eine überlebensgroße Skulptur der griechischen Göttin Athene kreiert. Der Göttin der Weisheit, der Strategie und des Kampfes, der Kunst und des
Handwerks gab man in Olching den Titel „Athene – Kämpferin für die Kunst“.
Christine Kellerer ist seit über 25 Jahren künstlerisch tätig, erhielt bei diversen Bildhauern
wie zum Beispiel Thomas Link Unterricht und beteiligte sich an zahlreichen
Gemeinschaftsausstellungen – so auch im KOM im Jahr 2013, 2016 und 2017. 2017 wurde
die Bildhauerin, die in Petzenhausen lebt und auch als Malerin arbeitet, mit dem Kunstpreis des Landkreises Fürstenfeldbruck ausgezeichnet.
Im Garten hinter dem KOM-Gebäude fand jetzt im Beisein der Künstlerin, des
Bürgermeisters und des Kulturreferenten Ewald Zachmann die Einweihung der neuen
Skulptur statt. In seiner Rede vor den geladenen Gästen ging Bürgermeister Magg auf die
Bedeutung des Namens „Athene – Kämpferin für die Kunst“ ein: „Für Kunst und Kultur muss gekämpft werden – das hat sich während der letzten zwei Jahre bedingt durch das
Coronavirus wieder erschreckend deutlich gezeigt. Museen, Theater, Konzerthäuser waren
mit am stärksten und vor allem am längsten von den Einschränkungen betroffen. Freie
Kulturschaffende mussten um ihre Existenzen bangen. Athene fungiert am KOM auch als
Wächterin über das Gebäude, sie ist auch Schirmherrin der Künstler, Handwerker und der
Wissenschaften.“ Informationen zum Kunstwerk:
Ursprünglich war eine 1,60 m große Holzskulptur geplant, aber als Frau Kellerer ihren Baumstamm bearbeitete, konnte sie aufgrund der wunderbaren Beschaffenheit des Holzes die imposante Höhe von 2.70 m herausarbeiten. Das Gewicht beträgt geschätzt wohl an die 700 kg.
In Verbindung zur mythologischen Göttin Athene hat Frau Kellerer für ihre Figur Walnussholz verwendet: Eine sehr robuste Holzart und ein Edelholz. Bei den Griechen und Römern galten die Früchte des Baumes als Götterspeise.
Athene wurde mit ihren Attributen Helm, Schild uns Speer dargestellt. Sowie mit ihrer
Begleiterin der Eule, das Symbol der Weisheit und Wappentier von Athen.
Auf ihrem Schild ist in der Mythologie das Haupt der Medusa abgebildet. Bei Kellerers Figur
ergab sich durch die zufällig genau passende Maserung des Holzes die Andeutung einer
Abbildung auf dem Schild von selbst. Ebenso ist Athene nicht vollständig nackt, die
Maserung deutet Stoffbahnen an bestimmten Stellen an. Im Rücken erkennt man die Ägis,
ein Fell, das die Göttin Athene von ihrem Vater Zeus zum Schutz erhalten hatte. Die Eule mit dunklen Augen wirft ihren Schatten auf den Kopf der Göttin. In der Mythologie war Athene strikt gegen Nacktheit – sie wird stets als jungfräulich geschildert. Frau Kellerer wollte aber mit ihrer Figur auch die Weiblichkeit der Göttin hervorheben, die im Gegensatz zu Speer, Schild und Helm als typisch männlichen Attributen steht.
Kellerers Athene ist gegenständlich, obschon eine rein realistische Darstellung doch zu
einfach gewesen wäre. Durch die überlangen Arme wird die Betonung auf den Kampf gelegt.
Zum Vergleich: Bereits Michelangelos berühmter David hat übergroße Hände – mit diesen
Händen tötete er mit Hilfe der Steinschleuder den Riesen Goliath. Die Kämpferin Athene hat bereits einige Wunden davongetragen – am Handgelenk ist ein breiter Riss, im Körper sind Schrunden und kleine Verletzungen zu erkennen. Doch sie steht selbstsicher und fest auf dem Boden.
Die „feindlichen Angriffe“ durch einen Specht, der seine Nahrungssuche an der Statue schon aufgenommen hatte und vom Veranstaltungstechniker und Hausmeister vertrieben wurde, sowie der Besuch einer Schnecke, die mitsamt ihrem Haus im Auge der Eule andockte und der Figur das Aussehen der Schlange Kaa aus dem Dschungelbuch verlieh, bezeugen, wie gut sich die „Athene“ in die Umgebung einfügt hat und als deren natürlicher Bestandteil angenommen wurde.
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