Liebes ELEVEN- eleven Publikum,

DREI MEISTER      
John Dowland . Hans Newsidler . Guillaume de Morlaye
SVEN SCHWANNBERGER – Renaissancelaute

Völlig zu Recht haben die Lieder und auch die Lautenkompositionen John Dowlands einen angestammten Platz in Konzertprogrammen und Aufnahmen unserer Zeit gefunden. Ihre außerordentliche Schönheit und Tiefe gelten als unbestritten. Doch im riesigen Repertoire der Laute finden sich auch Musiken von erstaunlicher Qualität, die heute selbst unter Spezialisten teils wenig bekannt sind: Im Jahr 1536 publizierte der Lautenist Hans Newsidler neben pädagogischen Veröffentlichungen auch einen großen Band mit virtuosen Fassungen bedeutender Vokalmusik. So machte Newsidler für seine Nürnberger Mitbürger (und für uns heute) die Motetten und Lieder etwa Josquins, Obrechts oder Isaaks auf dem wichtigsten Instrument der Zeit zugänglich: der Laute. Guillaume de Morlaye steht heute ein wenig im Schatten seines Lehrers Albert de Rippe. Bei einem Blick auf sein reiches Schaffen eröffnet sich aber ein beeindruckendes Spektrum von Tänzen, Fantasien und Intavolierungen von hoher Eleganz. Seine Musik verdient zweifelsohne mehr Beachtung. In drei von Sven Schwannberger aufwändig kuratierten Kurzprogrammen weitet sich innerhalb eines Konzerts der Blick von den sehr spezifischen Arbeiten der Drei Meister hin zu einem größeren Ganzen, das die Komplexität der Polyphonie und die sinnliche Schönheit der frühen Lautenmusik erfahrbar macht.

Eigentlich müsste der Titel dieser Matinee VIER MEISTER lauten, denn Sven Schwannberger ist wahrlich ein ebensolcher auf seinem Instrument und schafft es sein komplexes Wissen über die Musik und seine Leidenschaft zu einem wahrhaft beeindruckenden, großen Ganzen zu verschmelzen.