Kurios kommt sie schon daher, die Tagblatt-Kommentierung von Sabine Kuhn zu den rel. wenigen Ausfällen am Rande des Faschingszuges Olching.
Leider wird damit Egomanen und Suffköpfen etwas viel Aufmerksamkeit erboten.
Da wird den städtischen und den Vereinsverantwortlichen des Faschingskomitees das Klischee hingeworfen, „die Herren kletterten von ihrem Prunkwagen“ und scherten sich dann um nichts mehr. Dazu mit erhobenem Finger der Kommentatorin die Empfehlung, man möge sich doch um Security kümmern.
Letzteres zeugt davon, dass diese sich offenbar nicht mal ansatzweise darum bemüht hat, die wirklichen Verhältnisse zu erfragen. Frau Kuhn war offensichtlich selbst nicht am Faschingszug, sonst hätte sie wahrgenommen, dass diesen sogar erkennbar viel Security begleitete.
Reicht es ihr schon, wenn sie die landläufigen Vorurteile kraftvoll in die Zeitung bringt, „die Großkopferten usw. …“ müssten es immer richten? Selbst die Sufffolgen einzelner?
Abgesehen davon, dass ich der stvtr. Landrätin Drechsler ausdrücklich die Weiblichkeit nicht absprechen lassen will, obwohl auch sie auf dem „Prunkwagen“ mitfuhr, hätte eine simple Nachfrage bei den Organisatoren Frau Kuhn sehr viel kundiger gemacht: Der Zug wurde von (lt. Veranstalter) ca. 30 Security-Kräften begleitet. Das habe selbst ich als normaler Zaungast des Zuges wahrgenommen.
Wenn sich jemand unter Alkoholeinfluss – oder warum auch immer – am Rande einer solchen Massenveranstaltung benimmt wie die wilde Sau, sollte dessen Handeln nicht von einer Tageszeitung dadurch relativiert werden, dass man nun der Politik auch noch dafür die Verantwortung zuweist. Die wird eh schon für vieles verantwortlich gemacht, auf das sie keinerlei Einfluss hat. Jetzt auch noch für die Kinderstube einzelner???
Muss eine Tageszeitung den Bürgermeister (der auch nur Gast des Faschingskomitees ist) oder die ehrenamtlichen Veranstalter nach vereinzelten Ausschreitungen von „Vollalkoholkonsumenten“ dafür verantwortlich machen, dass sich diese nicht benehmen können?
Wieso tritt diese Tageszeitung nicht für die Anerkennung der Leistungen von Polizei, Feuerwehr- und Rettungskräften, Bauhofmitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern am Zug ein, statt zu fordern, dass das Anpöbeln von einzelnen „Idioten /innen“ von den „Herren auf dem Prunkwagen“ unterbunden werden sollte? Solch billigen Populismus braucht niemand von einer Lokalzeitung.
Und etwas mehr Nähe zu dem, was die Zeitung berichtet oder kommentiert, würde den Redaktionen im Landkreis, auch der des Tagblattes, mit Sicherheit nicht schaden.
Leider wird das aus der Sicht eines Lesers immer weniger, und damit die Informationen sowie viele Meinungsbeiträge immer weniger fundiert!!!
Freundlichen Gruß aus Olching
Alfred Münch
Mitglied des Stadtrates Olching (SPD)
Referent für Stadtentwicklung, Umwelt, Energie & Klimaschutz