
Composition with common food allergens
Allergene erkennen und meiden
In Deutschland leiden laut Bundesinstitut für Risikobewertung etwa 4 Prozent der Bevölkerung unter einer Nahrungsmittelallergie. Studien zufolge sind Kinder etwas häufiger betroffen als Erwachsene. „Viele Lebensmittel können eine allergische Reaktion hervorrufen. Dann springt das Immunsystem unangemessen auf harmlose Stoffe an, die mit der Nahrung aufgenommen werden“, so Maria Stempfhuber, AOK-Ernährungsexpertin im Landkreis Fürstenfeldbruck. Lebensmittelallergien werden oft durch Eiweiße verursacht. Die häufigsten Allergieauslöser bei Kindern sind: Hühnerei, Kuhmilch, Erdnuss, Schalenfrüchte, wie Haselnuss und Cashew, sowie Weizen, Fisch und Soja. Bei Jugendlichen und Erwachsenen überwiegen dagegen die Kreuzallergien auf: Stein- und Kernobst, Nüsse und Gemüse, wie etwa Apfel, Haselnuss, Karotte und Sellerie, die oft bei „Heuschnupfenpatienten“ auftreten.
Nahrungsmittel-Allergene vermeiden
Treten nach dem Essen öfters Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Hautreaktionen auf, weisen diese eventuell auf eine Allergie hin. Dann ist es hilfreich, ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem man aufschreibt, was man gegessen hat und welche körperlichen Auswirkungen es gab. „Das kann beim nächsten Schritt, dem Besuch bei Hausarzt oder Allergologen, die Diagnostik unterstützen“, bekräftigt Ernährungsexpertin Stempfhuber. Besonders, wenn Kinder betroffen sind, ist es sinnvoll, zu notieren, wann welche Beschwerden aufgetreten sind und eventuelle Hautreaktionen zu fotografieren. „Das hilft, genauer einzuschätzen, ob die Symptome tatsächlich auf eine Lebensmittelallergie hindeuten und welche Produkte die Verursacher sein könnten“, sagt Maria Stempfhuber. Sobald die Allergene bekannt sind, ist es wichtig, beim Einkauf die Zutatenliste genau zu lesen. Um Verbrauchern eine sichere Lebensmittelauswahl zu ermöglichen, sind die Hersteller gesetzlich verpflichtet, die 14 häufigsten Auslöser von Allergien und Unverträglichkeiten auf ihren Produkten zu kennzeichnen. „Wie konsequent das allergieauslösende Lebensmittel gemieden werden sollte, hängt davon ab, wie stark die Allergie ausgeprägt ist und sollte mit dem Arzt besprochen werden“, sagt Ernährungsexpertin Stempfhuber.
Das Umfeld von Kindern einbeziehen
Selbst kleinste Mengen des allergieauslösenden Lebensmittels können bereits Beschwerden hervorrufen. „Oft schwillt dann die Mundschleimhaut an oder der Hals kratzt“, sagt Maria Stempfhuber. Seltener sind Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen, Schnupfen, Niesattacken, Asthma und Nesselausschlag oder eine Schwellung von Lid, Lippen oder Kehlkopf und eine dadurch bedingte Atemnot. Bei der schwersten allergischen Reaktion, dem anaphylaktischen Schock, kann es sogar zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufzusammenbruch kommen. „Wenn bei einem Kind die Nahrungsmittelallergie so stark ausgeprägt ist, benötigt es ein Notfallset mit wichtigen Medikamenten“, erklärt die Ernährungsexpertin. Es ist zudem wichtig, die Schule oder Kindertagesstätte über die Lebensmittelallergie des Kindes zu informieren, um die Allergie auch bei der Gemeinschaftsverpflegung, Feiern oder Ausflügen zu berücksichtigen und im Notfall richtig zu reagieren.
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