Der Landkreis Fürstenfeldbruck freut sich über die Zusage von 2.188.933 Euro an Förder-mitteln zur Umsetzung seines Projektes zum Aufbau von Mobilitätsstationen. Die Mittel werden dem Landkreis im Rahmen des Förderaufrufes „Klimaschutz durch Radverkehr“ der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bewilligt.
„Der Landkreis Fürstenfeldbruck ist mit der Zusage der Bundesfördermittel zu diesem in dieser Form einmaligen Vorhaben von Mobilitätsstationen einen entscheidenden Schritt in der Realisierung vorangekommen. Wir sind froh zusammen mit den zehn beteiligten Landkreiskommunen und der Projektkoordination unserer Stabsstelle ÖPNV im Landratsamt Fürstenfeldbruck nun in die Umsetzung starten zu können. Ab 2023 werden 67 Mobilitätsstationen im Landkreis schrittweise errichtet. Sie sind ein weiterer, wichtiger Baustein zur Verkehrswende und zum Klimaschutz vor Ort“, sagt Landrat Thomas Karmasin zum Erhalt des Förderbescheids.
Die Fördermittel decken rund 80 Prozent der investiven Gesamtausgaben des Landkreises und der am Projekt beteiligten Kommunen Fürstenfeldbruck, Germering, Grafrath, Gröbenzell, Landsberied, Maisach, Mammendorf, Olching, Puchheim und Schöngeising für Ihr Vorhaben, ein Netz aus 63 sogenannten Mobilitätspunkten und vier ergänzenden Radpunkten einzurichten.
An den Stationen werden ein öffentliches Fahrrad- und Lastenpedelec-Verleihsystem sowie zahlreiche Einrichtungen für den Individualradverkehr (Abstellanlagen für private Fahrräder und Lastenräder, Überdachungen, Fahrradboxen, Gepäckspinde, Fahrradservicestationen sowie E-Lademöglichkeiten) aufgebaut. Verknüpft werden diese Angebote mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus Bahn, Bus und RufTaxi sowie mit Car- und E-Scooter-Sharing. Dadurch entsteht ein noch attraktiveres Angebot an untereinander vernetzten umweltfreundlichen Mobilitätslösungen, das allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern als Alternative zum eigenen Auto zur Verfügung steht.
Mit dem nun erteilten Förderbescheid werden die Kommunen und der Landkreis für Ihren Einsatz für ein nachhaltiges Verkehrssystem sowie für ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen in einem in diesem Umfang auf interkommunaler Ebene bis dato einzigartigen Vorhaben belohnt. Mit der Bewilligung kommt ein langwieriger und komplizierter Antragsprozess zum Abschluss, in dem sich die Beteiligten unter der Leitung der Koordinationsstelle innerhalb der Stabsstelle ÖPNV des Landratsamtes Fürstenfeldbruck immer wieder auf neue Gegebenheiten einstellen mussten.
Nachdem die Standort- und Ausstattungsplanungen und erste Abstimmungen mit dem Fördergeber im Herbst 2020 abgeschlossen werden konnten, wurde bis Anfang 2021 eine ausführliche Projektbeschreibung mit Berechnungen zu Klimaschutzwirkung und Kosten erstellt. Nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens wurde der Landkreis unter zahlreichen Bewerbern aus dem gesamten Bundesgebiet zur Förderantragsstellung Anfang 2022 aufgerufen. Der nun erfolgte Zuwendungsbescheid schließt das Antragsverfahren für die Förderung des Projektes ab, nachdem die Zuständigkeit zwischenzeitlich vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zum Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gewechselt war. Aufgrund der durch Pandemie und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine stark angestiegenen Inflation mussten zudem die angesetzten Kostensätze mehrmals nach oben korrigiert werden.
Dank des Zuwendungsbescheides, wie der zuständige Projektkoordinator Martin Imkeller erläutert, kann jetzt die infrastrukturelle Umsetzung gestartet werden. Als nächster Schritt steht die europaweite Ausschreibung der Stationsausstattungselemente und der Betrieb der Verleihangebote an. Ab Frühjahr nächsten Jahres soll es dann mit dem Tiefbau für die Stationen losgehen. Trotz verlängerter und unsicherer Lieferketten sollen alle 67 Stationen bis Ende 2024 stehen.
Für die Umsetzung des in dieser Form deutschlandweit bisher einmaligen Förderprojektes mit Pilotcharakter haben sich der Landkreis Fürstenfeldbruck und die beteiligten Städte und Gemeinden innerhalb eines sogenannten kommunalen Zusammenschlusses organisiert. Der Landkreis übernimmt dabei die Projektleitung, die Abwicklung des gesamten Förderverfahrens, Vergabeverfahren, vertragliche Abstimmungen, Monitoring sowie die Öffentlichkeitsarbeit. Die Kommunen sind für Grundstücksvorbereitungen, die Finanzierung des Selbstbehaltes (nach Abzug der Förderung), die Infrastrukturbeschaffung und den Stationsbetrieb verantwortlich.
„Die Stadt Olching freut sich sehr, dass mit den Mobilitätsstationen nun unter anderem ein attraktiver Radleihservice in der Stadt angeboten werden kann. Dieser dient nicht nur einer nachhaltigen Mobilität in der Stadt, sondern durch die Einheitlichkeit des Systems auch zwischen den Landkreiskommunen und der Landeshauptstadt, “ erklärt Bürgermeister Andreas Magg.