Wir haben viele Freunde in Deutschland aber die Olchinger sind unsere Familie
Roiger Enyeka und Emery Bolonga vertraten die größte Regenwaldschutzorganisation RECOF aus dem Kongo auf der UNO-Klimaschutzkonferenz. Vor der Heimreise in den schwarzen Kontinent besuchten sie, nicht nur aus Höflichkeit, Olching. Für Afrikaner spielt Familie eine viel größere Rolle als für Europäer. Ihnen war es eine Herzensangelegenheit “ihre Familie” zu besuchen. Beide durften studieren. Dies ermöglichten ihnen Spender aus Olching. Viele Projekte ermöglichte im Ort Yaloya der Aicher-Kreis der Kolpingsfamilie Olching. Dafür bedankten sich die beiden, bei ihrer Familie.
Zusammen mit dem Missionar und früheren Olchinger Kaplan Josef Aicher kämpfen sie damit der kongolesische Regenwald erhalten bleibt. “Die 5 Millionen Menschen leben dort, im und vom Wald”, so Roiger Enyeka . 2007 hat der Präsident der Demokratischen Republik Kongo eine halbe Million Hektar für den Kahlschlag freigegeben. Die Rodungsmaschinen mit den Mannschaften waren bereits im Schiff, auf dem Fluss, unterwegs. In einer einmaligen Gemeinschaftsleistung konnte dieser Frevel abgewendet werden. Die Diözese Salzburg, die Bewohner des Regenwaldgebietes im Kongo, mehrere Bundestagsabgeordnete und der Bundespräsident machten sich für diese Waldfläche stark. Das persönliche Eingreifen der Deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel führte dazu, dass der Regenwald bis heute unberührt ist. Kabila pfiff seine Waldfrevler zurück. Koordiniert wurde diese Aktion von Olching aus.
Pfarrer Josef Aicher gründete mit Roiger Enyeka und Emery Bolonga (Präsident von RECOF) die Regenwaldschutzorganisation RECOF im Kongo. Dieser Bewegung schlossen sich Häuptlinge, Gouverneure und Abgeordnete aus einem Waldgebiet von 33 Millionen Hektar an. Dies entspricht 90% der Fläche von Deutschland und 50% des gesamten Regenwaldes des Kongo.
Nach zwei Wochen Klimaschutzkonferenz besuchten Roiger Enyeka und Emery Bolonga ihre “Familie” in Olching. Im Fair Weltladen berichteten sie über die Ergebnisse in Bonn und ihrer Arbeit im Regenwald. Prominente Gäste waren Pfarrer Josef Steindlmüller, die 2. Bürgermeisterin Maria Hartl und der Vorstand des Fair-Handelshaus-Bayern Dr. Markus Raschke. RECOF will erreichen, dass der Regenwald ein Naturpark (parc naturel) wird. Dabei sollen über 90% der Fläche unter absoluten Naturschutz stehen.
Roiger Enyeka leistet, als Animateur, Informationsarbeit im Projektgebiet. Da das Treffen im Fair-Weltladen stattfand warb er für seine Produkte wie Kautschuk und Kakao. Gemeinsam will man ausloten, ob es möglich ist, einen “Olchinger-Regenwaldkaffee” zu vermarkten. Der Rohkaffee kommt aus dem Regewald und würde im Landkreis geröstet. Dabei gibt es viele Herausforderungen zu meistern. Alleine der Transport auf dem Kongo-Fluss dauert Monate.
Gemeinsam will man, als Familie, weiter für den Regenwald, die Tiere, Pflanzen und nicht zuletzt für die Menschen im Kongo arbeiten.