Im Landkreis Fürstenfeldbruck herrscht ein großer Bedarf an Beratungen zum Thema Pflege. Das geht aus einer Erhebung des im März 2025 in Betrieb gegangenen Pflegestützpunkts für den Landkreis Fürstenfeldbruck hervor. Demzufolge wurden insgesamt seit Anfang März 328 Ratsuchende von den Pflegeberaterinnen des Pflegestützpunkts beraten, wie die Fachabteilung des Landratsamts mitteilt. Über die Hälfte der Gespräche wurden telefonisch geführt. Zusätzlich nehmen die Bürgerinnen und Bürger auch gerne einen Termin zur persönlichen Beratung im Pflegestützpunkt oder in einer der Außensprechstunden vor Ort in den Gemeinden und Städten des Landkreises wahr. Für einen persönlichen Termin gilt aktuell eine Wartezeit von ca. 14 Tagen. Die durchschnittliche Dauer eines Beratungsgespräches beläuft sich auf ca. 180 Minuten. Hierbei sind neben der eigentlichen Gesprächsdauer, die Dokumentation, die Vor- und Nachbereitung der einzelnen Fälle und die zu führenden Telefonate und ggf. Recherchen, miteinbezogen.
Die hauptsächlich nachgefragten Themen waren Fragen zum Pflegegrad und der Pflegebegutachtung, den weiteren Leistungen der Pflegeversicherung wie Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege und die Nutzung des Entlastungsbetrages nach § 45 c SGB XI. Auch Fragen zu Hilfsmitteln, weiteren Finanzierungsmöglichkeiten, Leistungen für pflegende Angehörige sowie zur Wohnfeldverbesserung wurden in den Beratungsgesprächen erörtert. Im Rahmen der Lotsenfunktion des Stützpunkts verwiesen die Beraterinnen Betroffene bei fachspezifischen Fragestellungen an die jeweils zuständigen Fachstellen im Landkreis.
Am häufigsten weitervermittelt wurden Ratsuchende an die Pflege- und Krankenkassen, die ambulanten Pflegedienste gefolgt von den Fachstellen für pflegende Angehörige, der Wohnberatung, Ärzten, Betreuungs- und Haushaltsdienste sowie die Fachstellen innerhalb des Landratsamtes wie die Seniorenfachberatung, die Betreuungsstelle, die psychosoziale Beratung, die Beauftragte für Menschen mit Behinderung und die Inklusionsbeauftragte.
Vernetzung der Pflege- und Unterstützungseinrichtungen zur Verbesserung des Angebots
Zudem fanden seit Inbetriebnahme des Pflegestützpunktes acht Bürger-Informationsveranstaltungen in den Gemeinden im Landkreis statt. Auch mit der regionalen Vernetzung aufeinander abgestimmter pflegerischer und sozialer Versorgungs- und Betreuungsangebote hat der Pflegestützpunkt begonnen. Bislang haben zehn Treffen mit Kooperationspartnern, die sich um die Versorgung und Betreuung Pflegebedürftiger kümmern wie z. B. Pflegeeinrichtungen, die Kreisklinik Fürstenfeldbruck und Beratungsstellen, stattgefunden. Die Expertinnen des Pflegestützpunkts bringen sich dazu in landkreisweiten Gremien wie der Arbeitsgemeinschaft Sozial-Pflegedienste und Nachbarschaftshilfen (ARGE) mit ein. Weitere Öffentlichkeits- und Vernetzungsmaßnahmen sind in Planung. Die Vernetzungsarbeit hat zum Ziel, die Versorgung Pflegebedürftiger im Landkreis zu verbessern.
Der ergänzende Sprechtag des Bezirks Oberbayern im Pflegestützpunkt jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr wird ebenfalls gut angenommen. Dessen Expertin hat seit 12. März 2025 insgesamt 81 Beratungen durchgeführt. Davon nutzten 21 Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ein persönliches Gespräch vor Ort zu führen.
Erreichbarkeit des Pflegestützpunkts
Der Pflegestützpunkt für den Landkreis Fürstenfeldbruck befindet sich im Landratsamt Fürstenfeldbruck, Münchner Str. 32. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, Montag und Dienstag von 13 bis 16 Uhr, Donnerstag von 13 bis 18 Uhr sowie nach individueller Terminvereinbarung. Termine können unter Telefon 08141/519-7070 vereinbart werden. Alternativ steht ein Online-Kontaktformular auf den Internetseiten des Pflegestützpunkts zur Verfügung, www.psp-ffb.de.