Im Ton erneut völlig vergriffen und an der Sache vorbei, so beurteilt Olchings Bürgermeister Andreas Magg die verfehlten Behauptungen des FDP-Stadtrats Andreas Teichmann bezüglich des Ankaufs des ehemaligen Hotels Mühlbach durch die Stadt. Die Darstellungen aus nichtöffentlicher Sitzung entsprechen weitestgehend nicht den Tatsachen und sind von schlimmer polemischer Art und Weise.
Gründe für derartige Unterstellungen können, so der Bürgermeister, entweder an der mangelnden Sitzungsvorbereitung des Kollegen, der Tatsache, dass die FDP in keinem Ausschuss mit Sitz und Stimme vertreten ist oder schlicht einem Hang zur öffentlichen Effekthascherei liegen.
Anderseits freut sich Bürgermeister Magg, dass selbst die FDP anerkennen musste, dass auch staatliche Institutionen sowie städtische Verwaltungen und Gremien im richtigen Moment überlegt, sehr zügig im Interesse der Öffentlichkeit handeln können.
Der Vorwurf einer Überrumpelungstaktik ist dagegen nicht haltbar, hatte das Vorhaben doch den völlig regulären Sitzungslauf absolviert. Bereits Mitte Dezember erfolgte im zuständigen Gremium eine erste Information an alle Stadtratsmitglieder über die Aufnahme der Verhandlungen. Umfangreich vorgestellt wurde das Projekt im Hauptausschuss am 11. Januar 2018, dem eine zweistündige intensive Debatte der Ausschussmitglieder folgte. Einstimmig war der Verwaltung daraufhin empfohlen worden die Ankaufsverhandlungen weiter zu konkretisieren. Da Herr Teichmann nicht diesem Gremium angehört, verpasste er diese ausführliche Auseinandersetzung zwangsweise.
Die erneute Diskussion während der Stadtratssitzung am 25. Januar 2018 kann ihm hingegen nicht entgangen sein. Fraktionsübergreifend erfuhr der Vorschlag auch in diesem Rahmen eine große Zustimmung aus allen Fraktionen. Mit 24:2 Stimmen entschloss sich der Stadtrat – und nicht der Bürgermeister alleine – für den Ankauf, der vielerlei Chancen und Möglichkeiten bietet, auch steht aktuell ein Weiterverkauf an eine der städtischen Daseinsvorsorge verpflichteten Unternehmung im Raum. Dies wurde völlig richtig im Haushalt so abgebildet. Sollte die Stadt über das Jahr 2018 hinaus im Besitz bleiben wollen, wird der Ankauf über die aktuell bei rund 10 Mio. Euro liegenden Rücklagen finanziert.
Grundsätzlich bietet sich aufgrund der Marktlage in der Region München bei solchen Immobiliengeschäften nur ein relativ geringes Zeitfenster. Die parallel beauftragte Maklerin hatte einen deutlich höheren Verkaufspreis aufgerufen, als die Stadt Olching schlussendlich verhandeln konnte, daher kann man von einem sehr guten Geschäft sprechen.
Im überhitzten Immobilienbereich, in dem sich alle Kommunen schwer tun überhaupt noch Immobilien oder Grundstücke zu erwerben, sind solche Chancen sehr selten und sollten ergriffen werden.
Somit konnte sich die Stadt die Gestaltungshoheit für die Immobilie sichern, so dass eine für die allgemeine Daseinsvorsorge sinnvolle Nutzung garantiert werden kann. Diese könnte beispielsweise bezahlbares Wohnen, nicht störende Gewerbenutzungen wie Büroflächen für Startups, Pflege- und Alteneinrichtungen umfassen. Aber auch ein Weiterverkauf wird erwogen, denn auch dann hat die Stadt die Chance vertraglich und verbindlich festzulegen, welche konkreten Nutzungen dort zukünftig stattfinden dürfen.