Jede Anfrage und jeder Wunsch an die Stadt hat einen Hintergrund. In der Regel ist dieser privat(wirtschaftlich)er Natur. Der Fußballer fragt nach dem Kunstrasenplatz, der Autofahrer nach den Parkplätzen, Eltern nach KiTa-Plätzen, Eigentümer von Grund und Boden nach Entwicklungsmöglichkeiten und das ist trotz persönlicher Betroffenheit auch gut und richtig. Der Verwaltung der Stadt Olching, dem Bürgermeister und den Stadträten obliegt es, das Beste für Olching zu erkennen und entsprechend zu handeln. Dass das nicht immer das Einverständnis aller Beteiligten findet, liegt in der Natur der Sache. Standpunkte und Aussagen: „Der darf und ich nicht“, „Für alles ist Geld da, nur dafür nicht“ oder „Woanders geht’s ja auch“, wiederholen sich regelmäßig. Auch wenn jetzt die Themen Wellness/Vabali Spa im Gewerbegebiet, Nicht-Entwicklung der Paulusgrube am Bahnhof oder Veränderungen in der Hauptstraße vorrangig auf OlchingBlog und im Tagblatt rauf- und runterdiskutiert werden – es ändert sich vor allem: Nix.
Das künftige Spa im Gewerbegebiet ist im Bau und die Fertigstellung wird nicht nur von vielen Olchinger Bürgern freudig erwartet; es ergänzt auch das bestehende Gewerbe hervorragend. Die Paulusgrube sollte seinerzeit nach unserer und der Meinung einer soliden Stadtratsmehrheit hauptsächlich Wohnraum am Bahnhof schaffen; was gegen eine öffentliche Nutzung mit Stadthalle und Rathaus spricht, ist schlicht die fehlende Finanzierbarkeit. Die Hauptstraße schließlich entwickelt sich zwischen Pächtern, Mietern und Eigentümern sowie deren Interessen. Wer sich den bunt gemischten öffentlichen und privaten Flickenteppich bei den Parkplätzen an der Hauptstraße anschaut, kann ermessen, wie gering die städtischen Einflußmöglichkeiten auf die Hauptstraßengestaltung sind.
Wo möglich versucht die Stadt zu vermitteln. Und wieder gibt’s Stimmen, die eine Bücherei, ein Café und Wohnungen (alles kürzlich entstanden am Nöscherplatz unter städtischer Führung) kritisch sehen und lieber ein weiteres Ärztehaus wollen – und dann auch gern andersrum argumentieren, wenn die Stadt ein Ärztehaus geplant hätte.
Was macht nun die SPD und warum bleiben hier die großen Presseerklärungen und Sommerlochfüller aus? Wir setzen uns im Stadtrat mit demokratischen Mitteln dafür ein, dass sich Olching mit Bedacht und Verstand weiterentwickelt. Seit unser Bürgermeister Andreas Magg das Amt 2008 übernommen hat, wurde das Einkommensteueraufkommen sehr deutlich gesteigert (daran kann man ablesen, ob jemand gerne in Olching wohnt!), und das Gewerbesteueraufkommen wurde trotz seit 2010 gleichbleibender Hebesätze mehr als verdoppelt. In die Bildung unserer Kinder, ausgehend von der Krippe über Kindergarten, bis zu Grund- und Mittelschulen, wurde und wird massiv investiert. Der über die Sicherheit unserer Bürger wachende Katastrophenschutz wurde ausgebaut und ordentlich ausgestattet, ein Parkfriedhof errichtet, der kulturelle Bereich wird nach wie vor nach Kräften gefördert, ein kommunales Stadtwerk wurde vor 15 Jahren gegründet und vieles mehr.
Nach dem Sommerloch werden die Parteien in den Kommunalwahlkampf starten. Die Infobroschüren der SPD werden die hervorragende Entwicklung der Stadt Olching dokumentieren und, natürlich, einige neue Ziele nennen; eine Stadthalle oder ein neues Rathaus gehören auf absehbare Zeit nicht dazu.
Nein, Olching steht nicht still; wir entwickeln die Stadt wohlüberlegt und kontinuierlich weiter. Und die SPD ist nicht allein im Olchinger Stadtrat – alle Entscheidungen der letzten Jahre erfolgten ganz überwiegend mit jeweils großen demokratischen Mehrheiten.
Sollten wir nicht auf kommunaler Ebene, weit entfernt von Staats- und Bundesregierung, weiterhin beweisen, dass Zusammenhalt und Zusammenarbeit vor Ort pragmatisch möglich ist? Ich meine ja!
Ralf Greim, Fraktionsvorsitzender der Olchinger SPD im Stadtrat