FLÖTENSALTOS UND SAITENMORTALE
Werke von Johann Sebastian Bach, Gaspar Le Roux, Michel Blavet und Francois Couperin
Im Leben und in der Musik ist es so, dass man immer wieder neue Bekanntschaften macht, neue Menschen kennen lernt, nie geahntes entdeckt und sich immer wieder Erstaunliches findet, von dessen Existenz man nicht mal etwas geahnt hat. So haben im ersten gemeinsamen Konzert Wolfgang Brunner und Tatiana Flickinger dann aber doch nicht ganz unerwartet entdeckt, dass das gemeinsame Musizieren nicht nur den Beiden Freude macht, sondern auch dem Publikum- um es einmal ganz bescheiden auszudrücken. Aus dieser Entdeckung sprossen neue Ideen und Pläne und so kommt es nun zu diesem Konzert mit einer Musikerin, die kaum besser zu den zweien passen könnte. Auf die Frage ob die wunderbare Eva Ivanova-Dyatlova Lust und Zeit hätte bei ELEVEN-eleven zu spielen, oder ob sie da bereits einen Termin mit dem Papst oder ihr Debut in der Carnegie Hall hätte, antwortete sie, dass sie ihr Debut dort bereits schon hatte und der Papst dann eben noch ein bisschen warten müsse, und sie mit großem Vergnügen nach Olching kommt.
Der Horizont ist weit und der Experimentierfreude, Kreativität und Entdeckungslust sind keine Grenzen gesetzt, gepaart mit Lust am gemeinsamen Musizieren und großer Kunst wird dies ein musikalisches Fest der besonderen Art, welches seine Schatten weit voraus und darüber hinaus wirft.
EVA IVANOVA-DYATLOVA konzertiert weltweit als Solistin und in Kammermusiken-sembles. Zu ihren wichtigsten Konzerten zählen Auftritte als Solistin in der Carnegie Hall in New York, Orchesterkonzerte in der Elbphilarmonie und im Musikverein in Wien, im Théâtre des Champs-Elysées und im Concertgebouw in Amsterdam. Eva Ivanova-Dyatlova hat außerdem ihr eigenes Ensemble Mozaique gegründet, mit dem sie mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen hat, darunter den Händel-Wettbewerb in Göttingen. Neben ihrer regen Konzerttätigkeit hat die Flötistin noch andere
Leidenschaften: Sie forscht gerne in Manuskripten und anderen Quellen. Dank dieser Interessen war sie als Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg tätig. Eva Ivanova- Dyatlova entdeckt gerne neue Bereiche für sich und
genießt es, ihre Inspiration mit Zuhörern zu teilen.
TATIANA FLICKINGER absolvierte ihre musikalische Ausbildung an der Musikhochschule München und der Züricher Hochschule der Künste. Seit ihrer Kindheit fasziniert sie die Blockflöte, und bis heute hat ihre Leidenschaft für ihr
Instrument nicht nachgelassen. Immer auf der Suche nach Neuem und Spannendem arbeitet sie mit zahlreichen namhaften Künstlern zusammen und entwirft mit viel Kreativität und Elan Programme von Renaissance bis Moderne in
den verschiedensten kammermusikalischen Besetzungen. Ihre treuen Begleiter sind immer mit dabei: fast 40 Blockflöten in allen Größen und unterschiedlicher Ausprägung, speziell für jede Epoche, wollen gespielt und herausgefordert werden. Seit Januar 2017 ist sie an der Seite von Prof. Michael Schopper künstlerische Leiterin der renommierten Konzertreihe 11-11 in Olching vor den Toren Münchens. Nicht umsonst nennt er sie „eine geniale Mit-Träumerin und Verschworene der ersten Stunde von Programmen wie das Dreifaltigkeitsfestival oder der Orfeo Barocknacht. Sie ist einfach enorm versatil, beweglich und von großer instrumentaler und seelischer Spannung und Intensität.“ Auf Ihrer Debut CD mit ihrem Ensemble Colori del barocco zeigt sie die ganze Bandbreite ihres musikalischen Könnens, ihre klangliche Vielfalt und Virtuosität auf Ihrem Instrument, der Blockflöte.
WOLFGANG BRUNNER vergnügt sich auf nahezu allen Tasteninstrumenten, wobei seine Liebe zu historischen
Klangquellen internationale Renditen einfuhr (u.a. ca 60 CD-Aufnahmen). Seine andere Liebe gilt der
Klavierimprovisation, die ihn fast täglich von Generalbass bis zur Stummfilmbegleitung, als Krisenmanagement in Konzerten, Überlebenstraining und lustvoll gesuchte Herausforderung begleitet. Sein Spieltrieb schlägt sich nieder in
unkonventionellen Programmen, in der Organisation von Konzertreihen und der von ihm 1992 gegründeten „Salzburger Hofmusik“, die bisher allem wirtschaftlichen und geistigen Schwund bürgerlicher Konzertkultur erfolgreich widerstand.
Seinen pädagogischen Eros stillt Brunner an bis zu 3 Musikhochschulen gleichzeitig (Universität Mozarteum, Bruckner-Universität Linz und Musikhochschule Trossingen) u.a. in Fächern wie Historischer Aufführungspraxis, alten und neuen Klavieren, Improvisation und gemeinsamen Projekten mit Studenten. Gelegentlich kann er sich wissenschaftliche Beiträge zu Fachzeitschriften oder Lexika (MGG-Artikel) nicht verkneifen, obwohl ihn seine zunehmende Altersweisheit lehren will sich lieber seiner reizenden Familie mit 3 Kindern zu widmen.
PROGRAMM
Gaspar le Roux (1660-1707)
Pièces de Clavessin avec la maniere de les jouer, aus Suite in g-moll
Prelude, Allemande, Courante, La Bel-ebat, La Piece sans Titre,Sarabande (mit Variationen, ausgeführt von Herrn Brunner), Gigue, Gigue in G-Dur Le Roux Idee diese Suiten in verschiedenen Besetzungsmöglichkeiten anzubieten, was in dieser Ausführung einzigartig ist in dieser Zeit, wird selbstverständlich von den Künstlern nicht nur dankend angenommen, sondern schamlos ausgenutzt!
Michel Blavet (1700-1768)
Recueil de Piéces, Suite in F-Dur
IIme Sonate Entrée de chasse des Fetes grecques, Air de Zaide- LÁmour est á craindre,
Musette dans le gout de Carillon de Mr. Couperin, Menuet. Très petit., Rondeau. Vidons les pots et la bouteille Gavotte de Corelli ( mit Variationen)
Ein Wettstreit der beiden Flötistinnen, wer zu den virtuosesten Variationen fähig ist, wird wahrscheinlich nicht zu verhindern sein. Es treten weiterhin auf : feiernde Griechen, eine Liebe zum fürchten, Flaschen und Gläser, welche geleert werden möchten und viele weitere Persönlichkeiten. Dies alles vertont von einem recht räuberischen Komponisten.
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Aus der französischen Suite G-Dur BWV 816, Allemande, Courante
Der Cembalist bestand darauf dieses Solowerk ins Programm zu nehmen und so reiht sich dieser berühmteste Komponist mit genau diesem Werk doch wunderbar in die Schar seiner Kollegen ein.
Francois Couperin (1668-1733)
Concerts royeux (1722), Troisième concert
Prelude, Allemande, Courant, Sarabande grave, Gavotte, Muzette, Chaconne
Wie der Name schon sagt, wurden diese Konzerte speziell für das private Vergnügen von Ludwig XIV. komponiert. Wer dieser Musik zuhört, darf sich also durchaus königlich fühlen!
► Der Eintritt zu unseren Matineen bleibt auch weiterhin frei, damit jeder die Möglichkeit hat unsere Veranstaltungen zu besuchen. Aber bitte bedenken Sie, dass wir ohne Ihre Spende diese Konzertreihe nicht weiterführen könnten und so wünschen wir uns wie bisher eine großzügige Spende und empfehlen einen
Mindestbetrag von 15 €, wenn Ihnen dies möglich ist.
217. Matinee, 17. März 2024 um 11:11 Uhr
IsAR Trio auf historischen Instrumenten DER SCHMERZHAFTE ROSENKRANZ Werke von Biber, Bach, Froberger
WALESKA SIEZCKOWSKA – Violine, ANDERSON FIORELLI – Violoncello, SOFYA GANDILYAN – Cembalo
Wir freuen uns auf Ihr Kommen, Tatiana Flickinger, Gabriele Frank, Heidi Lenzen, Barbara Schlenker & Ewald Zachmann
www.11-11-musik.de