Kommentar:
Ich finde es persönlich auch sehr Schade auf welche Diskussionsebene die Thematik mittlerweile abgerutscht ist, ich habe mir Politik immer sehr viel sachlicher und professioneller vorgestellt. Damit wird definitiv keine Wahlwerbung (insbesondere für Familien in Olching) betrieben. Inhaltlich empfinde ich die Entscheidung als Schritt in die falsche Richtung. Ich hätte mir hier mutigere Signale für Familien und Kinder gewünscht, gerade nach den vielen Belastungen und Einbußen der Corona-Pandemie. Das kann nicht der richtige Weg einer modernen Familien- und Sozialpolitik sein, die auch von den Parteispitzen auf Bundes- und Landesebene beworben wird. Sicherlich ist es der einfachere Weg, die Beiträge einfach kontinuierlich anzuheben (und dafür Verständnis zu erwarten), als sich mit der Politik auf höherer Ebene auseinanderzusetzen und aktiv noch mehr und immer wieder und wieder finanzielle Unterstützung einzufordern, notfalls durch Gründung eines entsprechenden Netzwerkes oder einer Interessengemeinschaft. Hier galt es Engagement für die Sache zu zeigen. Hierfür hätten Sie die Hilfe und Unterstützung der Eltern und Familien sicher! Die geplante Reduzierung des Betreuungsschlüssel als Finanzierungsbestandteil entbehrt für mich jeder Logik, und sorgt in Zeiten wie diesen für große Unsicherheit bei Familien und dem Betreuungspersonal hinsichtlich Betreuungsqualität, Betreuungssicherheit und der Arbeitsbelastung. Es stimmt der Freistaat unterstützt die Familien mit dem Familiengeld und dem Kindergartenzuschuss, was für mich aber keine generelle Legitimation zur Gebührenerhöhung darstellt bzw. damit begründet werden kann, sondern vielmehr ein Schritt in Richtung Kostenfreiheit sein sollte. Fakt ist, dass Kinderbetreuung in Olching schon jetzt und nochmal mehr in Zukunft oftmals teurer ist, als in Nachbargemeinden sowie zukünftig auch als Beiträge von privaten Trägern mit Gewinnerzielungsabsicht und sich die Frage stellt warum!? Die Zeiten verändern sich, auch Finanzierungsmodelle, heutzutage müssen vielfach beide Elternteile arbeiten gehen, nicht zuletzt wegen dem abschmelzenden Rentenanspruch für künftige Generationen, wo man ohne private Vorsorge womöglich im Alter zum Sozialfall wird. Ebenso können wir meines Erachtens stolz und froh sein über die berufliche Entwicklungsgeschichte der Frau, und wo wir hier heute stehen. Auf diese Potenzial kann und darf nicht verzichtet werden. Ein Vergleich mit früheren Zeiten unserer Eltern oder gar Großeltern ist hier meines Erachtens nicht möglich und auch nicht sinnvoll.
Mein Fazit: Es muss zukünftig der Anspruch sein mit den gesamtgesellschaftlichen Veränderungen auch in der Bildungslandschaft adäquat umzugehen und diesen mit einem modernen Finanzierungskonzept und verlässlichen Betreuungsmodellen Rechnung zu tragen. Was für mich bedeutet, dass auch frühkindliche Bildung, die mittlerweile vielfach bereits in Kinderkrippe anfängt kostenfrei sollte. Im Bereich der Schulen müssen flächendeckend Ganztageskonzepte unabhängig vom Wohnort flächendeckend angeboten werden uvm.
Es gibt viel zu tun, lassen Sie es uns gemeinsam und solidarisch anpacken für unsere Kinder. Dafür ist es wichtig regelmäßig und gemeinsam im Gespräch zu bleiben, um gegenseitig zu profitieren egal ob es um den Ausbau der Ganztagsschulen, Kinderbetreuung oder Integration und Inklusion geht. Das wäre mein Wunsch für die Zukunft kein Kleinkrieg, der mehr schadet als bringt, sondern sachlicher kontinuierlicher Austausch mit gemeinsamen Zielen für ein faires Olching und unsere Kinder.
Karina Strahwald
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