
Gefährdete Arten in der Amper erhalten – gemäß diesem Vorsatz wurden in diesem Jahr 5.300 Jungfische der Fischart Nasen und weitere 4.700 Exemplare des Frauennerflinges in der Amper ausgesetzt.
Diese Hegemaßnahme erfolgt im Rahmen des örtlichen Arten- und Gewässerschutzes und beruht auf einer Initiative der Stadtwerke Fürstenfeldbruck und des Bezirksfischereiverbandes Fürstenfeldbruck.
„Es freut mich sehr, mit dieser Aktion den örtlichen Bestand der heimischen Fischarten Nasen und Frauennerfling ein wenig zu sichern. Denn beide sind heimische Süßwasserfischarten, die in Mitteleuropa zahlreich vertreten waren. Aufgrund von Gewässerverschmutzung, Flussbegradigungen und menschlichen Eingriffen ist der Bestand in vielen Regionen stark zurückgegangen“, erläutert Michael Heimrath, zweiter Vorsitzender des Bezirksfischereivereins Fürstenfeldbruck die Situation. Christian Wiegner, Bereichsleiter Technik bei den Stadtwerke Fürstenfeldbruck fügt hinzu: „Die Verbesserung der Fauna und Flora sowie des Gewässerzustandes der Amper ist für uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb unterstützen wir diesen Fischbesatz. Zugleich arbeiten wir aktuell an Maßnahmen zur Durchgängigkeit der Amper beim Wasserkraftwerk Obermühle, um den Lebensraum der Fische zu verbessern.“
Hintergrundinformation zu den Fischarten
Der Frauennerfling, auch bekannt als „Frauenfisch“, ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische. Er kommt vor allem in großen Flüssen im oberen und mittleren Donaugebiet vor, bevorzugt eine bodenorientierte Lebensweise und hält sich gern in großer Tiefe auf. Zu seinem Nahrungsspektrum zählen vor allem Kleinsttiere, bzw. Bodenorganismen. Der Name des Frauennerfling leitet sich von der Orfe ab, früher auch genannt Örfling oder Nörfling/Nörffling. Die nähere Bezeichnung „Frauen“ dürfte ein Hinweis auf die Laichzeit im Marienmonat Mai sein. Vor allem zur Laichzeit im Mai wird der Frauennerfling sichtbar, wenn er die Flachen Gewässerzonen zum Ablaichen aufsucht.
Die Nase, auch als „Nasenfisch“ bekannt, sind ebenso eine heimische Süßwasserfischart in Mitteleuropa und bewohnt die Flüsse Donau, Rhein und Elbe. In der Amper bei Fürstenfeldbruck kommen die Nasen heute selten vor, bedingt durch den Verbau von Flüssen, die Unterbrechung von Wanderwegen und den Verlust natürlicher Laichplätze. Die Nasen leben bevorzugt in größeren Strömungen mit sauberem, sauerstoffreichem Wasser und sandigem oder kiesigem Grund. Diese Fischart benötigt strukturierte Gewässer mit Strömung. Sie ernährt sich hauptsächlich von Algen und Aufwuchs, den sie mit ihrer charakteristischen, hornigen Oberlippe abkratzt. Insgesamt ist die Präsenz der Nasen ein Indikator für gesunde Flüsse, da sie auf saubere, natürliche Lebensräume angewiesen ist.
Quelle: Bedrohte Fischart für Amper












