„Der Biber, der Starzel-Überlauf und eine (heldenhafte?) Hauruck-Aktion“

Alfred Münch; ehemaliger Stadtentwicklungsreferent (SPD) der Stadt Olching

Stellungnahme zur Olchinger Aktion

„Der Biber, der Starzel-Überlauf und eine (heldenhafte?) Hauruck-Aktion“

Wer die Nöte und die Schäden der Anwohner des bei jedem Hochwasser von Überflutung bedrohten Gebietes in Olchings Süden kennt, der kann nichts dagegen sagen, wenn engagierte und betroffene Anwohner – hier Rainer Saalfeld und Herr Philipp – engagiert auf das Problem aufmerksam machen.

Allerdings kann der sachkundige politische Beobachter auch nur den Kopf schütteln, wenn der Anwohnerschaft der gewaltige Bär aufgebunden wird, hier habe Gefahr im Verzug vorgelegen, die alleine eine solche sonntägliche Hauruck-Aktion rechtfertigen würde.

Fragen über Fragen:

Hat es am diesem Tage etwa in Strömen geregnet? Geregnet ja, aber wie die Bilder es hergeben, ging´s tw. auch ohne Schirm.

Hat die Wetterprognose es erwarten lassen, dass wir ein Hochwasser bekommen? Nein.

Zeigen die Bilder, dass die Starzel noch ausreichend Uferböschung bis zum Überlauf hatte? Ja, zeigen sie!

Was sagen die Pegel-Werte der Starzel aus der Sicht der Katastrophenschutz-Zuständigen? Das wäre zu klären?

Wie lange gab es schon eine Abschuss-Erlaubnis des LRA an die Gemeinde Emmering? Angeblich etwa ein Jahr schon, von daher auch keine Gefahr im Verzug!

Warum hat die Gemeinde Emmering bis dahin nicht gehandelt, weder zur Dammbeseitigung noch zum Biber? Das wäre zu klären!

Muss ein Biber abgeschossen werden? Nein, andere Landkreise siedeln diese Tiere um.

Warum hat der Landkreis seit heiligen Zeiten keinen Biberbeauftragten, wie andere Landkreise das haben? Gute Frage an einen „wurschtigen“ Landrat!

Ein wirklicher Schelm, der sich angesichts der Fakten nichts dabei denkt?

– wenn ein (über)eifriger Feuerwehrkommandant und Stadtrat

– der für die Freien Wähler Olchings (umbenannt in „Für Olching“) erneut zum Stadtrat kandidiert

– und dessen Sohn Bürgermeisterkandidat der CSU ist, der zufällig gerade an Stelle des ersten Bürgermeisters an diesem Wochenende amtieren darf,

– wenn dieser Feuerwehrkommandant und Kandidaten-Papa von einer Info-Veranstaltung eines betroffenen Bürgers hört, der auch auf seiner Stadtratsliste kandidiert

– wenn dieser samt dem Sohn nun eifrig  „die Gelegenheit“ beim Schopfe ergreift, einen perfekten „Rettungsauftritt“ für die tatsächlich gepeinigten, aber nicht akut  bedrohten Anlieger zu inszenieren

– um damit Tatkraft des Sohnes und seine eigene als Feuerwehrkommandant zu präsentieren, die beide auf (angebliche?) „Gefahr im Verzug“ kraftvoll und unbürokratisch handeln,

– dies ohne jede Zuständigkeit auf fremder Flur der Gemeinde Emmering,

– worauf der bis dahin untätige dortige CSU-Bürgermeister umgehend seinen Olchinger CSU-Kollegen um Amtshilfe ersucht, da die Gemeinde Emmering kein Gerät habe, um einen Bach frei zu legen?

Was für eine Story!

Dumm nur, dass nun an der Gemeinde Emmering klebt, dass sie einen untätigen Bürgermeister habe, der die Nachbar-Kommune ein Jahr fast im Stich lässt.

Dumm nun, dass das Wetter und die Wetterprognosen keinen so wirklichen Notfall hergaben und damit eher die Vermutung einer Inszenierung auf Kosten der Feuerwehr und der Bauhof-Mitarbeiter an einem Sonntag sich aufdrängt.

Dumm, dass es nun nach merkwürdiger Verquickung von interfamiliärem Parteien-Wahlkampf mit (anmaßendem?) Handeln ohne jede Zuständigkeit aussehen könnte.

Fragen über Fragen, und der Biber ist immer noch im Revier?

Seit Jahren sind komplexe und teure Hochwasserschutzmaßnahmen der Starzel-Kommunen in der gemeinsamen Entwicklung und Planung. Darüber zu informieren, wäre ebenfalls ganz sinnig. Aber das wäre nur halb so spektakulär.

 

Und sicher wird nun die Replik erfolgen, dass ich hier den heldenhaften Erfolg der wacker gegen eine neuerliche Hochwasserkatastrophe kämpfenden Kandidaten-Familie Gigl völlig zu Unrecht persifliere.

Sei´s drum, wer wo plump agiert, der muss sich den Spiegel vorhalten lassen!

Mal sehen, was die Aufsichtsbehörden für Kommentare dazu abgeben werden.

 

gez. Alfred Münch

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