Hitzeschutz für Ältere besonders wichtig
Hitzewellen sind in Deutschland eine zunehmende Gesundheitsgefahr. In den vergangenen, teils sehr heißen Sommern gab es in Deutschland jeweils etwa 9.000 bis 10.000 Hitzetote. „Vor allem ältere Menschen sind anfällig für die gesundheitlichen Gefahren der hohen Temperaturen“, sagt Lutz Kaiser, stv. Direktor bei der AOK in Fürstenfeldbruck. Dabei stellen Vorbelastungen, wie Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes und Übergewicht ein zusätz-liches Risiko dar.
Den Wohnraum hitzetauglicher machen
Extrem heißes Wetter ist für ältere Menschen gefährlich, weil sie dieses nur eingeschränkt wahr-nehmen und beispielweise kaum Durstgefühl entwickeln. Alleinlebende Ältere haben oft Prob-leme mit der Mobilität. „Für sie ist es außerdem meist schwierig, Hilfe anzunehmen und sich von Personen aus der Nachbarschaft, Angehörigen oder Pflegepersonal unterstützen zu lassen“, sagt Lutz Kaiser. Mit den Vertrauenspersonen können Seniorinnen und Senioren auch Warnsignale des Körpers besprechen und eine Liste mit Notrufnummern vorbereiten. Gerade die Wohnsitu-ation hat großen Einfluss auf die gesundheitliche Belastung an heißen Sommertagen. „Hier ist es wichtig, das Raumklima in den Wohn- und Schlafräumen so verträglich wie möglich zu gestal-ten“, sagt Lutz Kaiser. Das heißt konkret: Den Schlafplatz eventuell in ein kühleres Zimmer ver-lagern und nur leichte Zudecken benützen. Sinnvoll ist es, in allen Räumen Vorhänge, Außenja-lousien und Rollos für mehr Schatten anzubringen. „Zudem kann man die Räume frühmorgens und spätabends stoßlüften, wenn es draußen kühler ist als drinnen“, so Lutz Kaiser.
Änderungen im Alltag und bei Medikation einplanen
Gerade Ältere tun gut daran, bei Hitze körperliche Anstrengung zu vermeiden und notwendige Termine und Besorgungen in die Morgen- und Abendstunden zu legen. Dasselbe gilt für Spazier-gänge. Es ist günstig, nicht in die direkte Sonne zu gehen, sondern sich an schattigen Plätzen aufzuhalten und sich mit heller und luftiger Kleidung sowie einer leichten Kopfbedeckung und Sonnencreme zu schützen. Ältere haben sowohl zuhause als auch unterwegs am besten immer etwas zum Trinken griffbereit. Gut geeignet ist ungekühltes natriumreiches Mineralwasser, das
sie gleichmäßig über den Tag verteilen. Den Körper kann man mit Arm- oder Fußbädern sowie Wassersprays oder feuchten Tüchern abkühlen.
Hausärztin, Hausarzt oder Apotheke unterstützen dabei, sich frühzeitig auf die Medikamenten-einnahme bei sommerlichen Temperaturen vorzubereiten. Insbesondere die Dosierung von Me-dikamenten sowie Besonderheiten bei der Wirkung und Lagerung bei Hitze kann man hier be-sprechen. Die Anpassungen der Dosierung lassen sich im Medikamentenplan vermerken, was zusätzlich Sicherheit gibt.
Versichertenberatung über das Hitzetelefon der AOK Bayern
Ein hilfreiches Angebot ist das medizinische Hitzetelefon von AOK-Clarimedis: Unter 0800 1 265 265 erhalten Versicherte rund um die Uhr qualifizierte Beratung zu Symptomen, Vorsorge und Verhalten bei besonders heißer Witterung. Die AOK Bayern versteht den Schutz vor den Auswir-kungen heißer Wetterextreme als dauerhafte gesundheitspolitische Aufgabe. Deshalb ist sie seit vergangenem Jahr beim Bündnis Hitzeschutz Bayern dabei. Es setzt sich unter anderem dafür ein, dass Hitzeschutz vor Ort verbindliche Aufgabe wird, Bund und Länder dies ausreichend fi-nanziell und personell unterstützen und dabei Gesundheits-, Pflege- sowie Sozialwesen einbin-den.
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