Eleven-Eleven am 8.Dezember im KOM

Die 225. Matinee am Sonntag, dem 8. Dezember 2024
um 11:11 Uhr im KOM, Olching, Hauptstr. 68
BACH
The fencing master
Suiten für Violoncello solo
ANNA ZIMRE
Violoncello
ZUM PROGRAMM
Erst wollte – und konnte – sie kaum jemand spielen: Die sechs Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach waren unter Cellisten als großformatige Etüden für Virtuosen verschrien, anspruchsvoll und vertrackt. Einer breiten Öffentlichkeit kamen die Cellosuiten erst durch Pablo Casals ins Bewusstsein. Anfang des 20. Jahrhunderts war er der erste, der sie komplett aufführte. Für ihn waren „sie die Quintessenz von Bachs Schaffen, und Bach selbst ist die Quintessenz aller Musik.“
Von geradezu zeitloser Schönheit, gehören sie für jeden Cellisten zum Allerheiligsten seines Repertoires. Sie begleiten ihn von den Unterrichtsjahren bis auf das Konzertpodium, sind Prüfstein und Markstein, des Cellisten Gradus ad
parnassum – fertig ist man mit ihnen nie. Der besondere Reiz liegt in der Beschränkung der Mittel: Nur ein Spieler und sein Instrument, vier Saiten und vier Finger, und doch spannt sich in jeder der Suiten ein ganzer Kosmos mitteleuropäischer Musiktradition auf im scheinbar unbeschränkten Jonglieren mit Harmonie und Kontrapunkt, mit
musikalischer Gelehrsamkeit, innigem Gesang und heiterem Tanz.
Der große niederländische Cellist Anner Bylsma nennt Johann Sebastian Bach im Kontext seiner Cello-Suiten den „Fechtmeister“ und bezieht sich dabei auf die hohe Komplexität von Artikulation, Strich und Bogenführung, die einen wesentlichen Teil der Interpretation ausmachen.
Das Kompositionsautograph ist nicht erhalten. Als Quellen stehen vier Abschriften aus dem 18. Jahrhundert – von Bachs zweiter Frau Anna Magdalena Bach, vom Thüringer Organisten und Kantor Johann Peter Kellner, von Johann Nikolaus Schober und einem anonymen Mitschreiber am königlich-preußischen Hof zu Berlin sowie von einem unbekannten, wohl in Hamburg tätigen Kopisten – und darüber hinaus der 1824 in Paris erschienene Erstdruck zur Verfügung.
Allerdings überliefern sie jeweils abweichende Lesarten, insbesondere hinsichtlich der Artikulationsangaben und der Phrasierung. Hier eröffnet sich dem Interpreten ein Universum an Möglichkeiten und auch die Notwendigkeit, im Moment der Ausführung eine Entscheidung zu treffen. Diese kann auch durchaus jedes Mal anders ausfallen – wie
gesagt: fertig ist man mit ihnen nie.
Die Barockcellistin und Gambistin ANNA ZIMRE konzertiert in ganz Europa mit renommierten Orchestern und Kammermusikensembles. Jüngste Engagements führten sie nach Frankreich, Italien, Luxemburg, Deutschland und Österreich. Anna studierte an den Musikhochschulen in München und Salzburg bei Kristin von der Goltz und Vittorio
Ghielmi. Wichtige musikalische Impulse erhielt sie daneben u.a. von Alfredo Bernardini, Ophelie Gaillard, Alessandro de Marchi, Friederike Heumann, Gerhard Darmstadt. Neben einer regen Konzerttätigkeit (u.a. mit Hofkapelle München, Academia Montis Regalis, Innsbrucker Festwochenorchester, Händelfestspielorchester Halle, Orchester Wiener
Akademie) bei namhaften Festivals (z.b. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Händelfestspiele Halle, Händel- Festpiele Göttingen, Rheingau Musikfestival, Wratislavia Cantans Bresslau) führt Anna als Dozentin beim Bayerischen Jugendbarockorchester die jungen Nachwuchsmusiker an das Spiel mit historischen Instrumenten heran und unterrichtet die Bassgruppe.
PROGRAMM
JOHANN SEBASTIAN BACH (1685 – 1750)
Suite Nr. 1 in G-Dur BWV 1007
Prelude- Allemande – Courante- Sarabande – Menuet I und II- Gigue
Suite Nr. 2 in d-Moll BWV 1008
Prelude- Allemande – Courante- Sarabande – Menuet I und II- Gigue
Suite Nr. 3 in C-Dur BWV 1009
Prélude. Presto- Allemande. Allegro- Courante. Allegro- Sarabande. Largo- Bourée I et II- Gigue.Allegro
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► Der Eintritt zu unseren Matineen bleibt auch weiterhin frei, damit jeder die Möglichkeit hat unsere
Veranstaltungen zu besuchen. Aber bitte bedenken Sie, dass wir ohne Ihre Spende diese Konzertreihe nicht
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226. Matinee, 5. Januar 2025 um 11:11 Uhr
DIE SUCHE IM GOLDENEN MISTHAUFEN
… oder die Schätze des Monsieur Boismortier
TATIANA FLICKINGER – Blockflöte
ANDRII SLOTA – Cembalo
SEBATIÁN MOSQUERA – Violoncello
Joseph Bodin de Boismortier ist auch heute noch einer der Komponisten, mit dessen Musik man doch recht selten in Berührung kommt. Sie steht selten in Konzertprogrammen und so bekommt man sie ebenso selten zu hören. Was aber
nicht daran liegt, dass es so schwer wäre seine Werke zu finden oder gar so wenige vorhanden wären. Nein, im Gegenteil, in der Zeit zwischen 1724 und 1741 publizierte er mehr als 100 mit Opuszahlen versehene Werke. Boismortier schrieb für Flöte, Violine und Cembalo, aber auch für Musette und Drehleier. Kürzlich wurden Sonaten für  iskantgambe
wiederentdeckt. Außerdem schuf er Oratorien, Kantaten, Trinklieder und Motetten, Opernballette und vieles anderes.
Vielleicht hätte er weniger komponieren sollen und dabei nicht so erfolgreich sein sollen, denn so geriet er auch schnell bei seinen Zeitgenossen in die Kritik: „Er publizierte in sehr hohen Auflagen; aber leider gab er sich in zu hohem Maße diesen harmonischen Spielereien hin, von denen einige, das sei zugestanden, trotzdem mit angenehmen Höhepunkten versehen waren. Wer sich die Mühe macht in diesem Misthaufen zu stochern findet dort einige Goldspäne um daraus einen Barren zu formen (…)“
Obwohl er also lange verkannt und vergessen war, haben sich die drei Musiker dieser ELEVEN-eleven Matinee daran gemacht, mehr als genug Goldsplitter zu finden um daraus einen glänzenden, leuchtenden und wunderschönen Goldbarren zu gießen.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen, Tatiana Flickinger, Gabriele Frank, Heidi Lenzen, Barbara Schlenker & Ewald Zachmann
www.11-11-musik.de
Nach der Matinee sind Sie herzlich eingeladen die Künstler kennen zu lernen und das Konzert bei einem Glas Sekt ausklingen zu lassen. Dieser wird vom Weingut Schreieck ausgeschenkt.

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