„Wer war denn schon mal auf einem Friedhof?“, fragt Pfarradministrator Josef Steindlmüller die Vorschulkinder des Estinger Kindergartens St. Elisabeth. Viele wissen, was ein Friedhof ist und waren auch schon öfter dort. Für manche ist es aber auch neu. Einige Kinder haben Verwandte oder Bekannte, die auf dem Estinger Friedhof begraben sind und dürfen ihren Kindergartenfreunden diese Gräber zeigen. Auf dem Weg dorthin schauen sich die Erzieherinnen und die Kinder die Kreuze auf den Gräbern genau an und lernen, dass man an den Kreuzen erkennen kann, ob jemand im Krieg gefallen ist. Und auch vor den Gräbern gibt es viel zu besprechen, zum Beispiel, dass man Blumen aufs Grab legen und Kerzen anzünden kann und sich dabei an die Verstorbenen erinnert.
Für Erzieherin Lena Wolf ist der Friedhofsbesuch pädagogisch besonders wertvoll. Die Kinder sollen wissen, dass es einen Ort gibt, an dem man liebe Verstorbene besuchen kann: „Viele Kinder werden nicht mitgenommen, wenn jemand beerdigt wird. Es ist aber total wichtig, dass die Kinder Abschied nehmen können und wissen, dass es einen Ort gibt, wo sie immer hingehen können.“ Am Ende des Friedhofsbesuchs zeigt Pfarradministrator Steindlmüller den Kindern noch die große Marienstatue aus Stein. Maria hält ihren Sohn Jesus nach der Kreuzigung im Arm. Dort machen die Kinder zum Abschluss noch ein gemeinsames Foto mit Steindlmüller.
Foto: Kiga St. Elisabeth; Text: Stefanie Heiß